Wirtschaft

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), hat vor einem großflächigen Herunterfahren der Wirtschaft in der Corona-Pandemie gewarnt. (Foto: dpa/Wolfgang Kumm)

12.01.2021

IW warnt vor "Stillstands-Ökonomie"

Union kritisiert Scholz

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat vor einem großflächigen Herunterfahren der Wirtschaft in der Corona-Pandemie gewarnt. "Wir kämen zurück in eine wirkliche Stillstands-Ökonomie, wie wir sie im März und April hatten mit all den schlimmen Konsequenzen, die das für die Einkommensentstehung mit sich bringt und dann sicherlich auch mit ganz anderen Arbeitslosen- und Insolvenzzahlen", sagte der Direktor des arbeitgebernahen Instituts, Michael Hüther, der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag).

Großflächige weitere Einschränkungen und Schließungen auch der Industrie hält Hüther nicht für sinnvoll. "Ich rate eindeutig davon ab und werbe für eine sehr viel differenziertere Eingriffslogik", sagte er. Das würde bedeuten, dass sich die Wirtschaft im Laufe dieses Jahres nur mühsam reaktivieren könne. Auch dürfe man sich nicht darauf verlassen, dass es immer weiter zusätzliche Hilfszahlungen vom Staat für vom Lockdown betroffene Unternehmen gebe. "Der tut sich ja schon schwer, die ganz vollmundig angekündigten Corona-Hilfen auszureichen."

Die sogenannten Novemberhilfen für die Unternehmen hätten eigentlich schon fließen sollen. Am Montag wurde bekannt, dass die vom Bund bereitgestellte Online-Plattform für die Anträge nicht funktionierte.

Die Union sieht auch Finanzminister Olaf Scholz (SPD) in der Verantwortung. "Bisher läuft der Abfluss der Wirtschaftshilfen sehr schleppend, gerade einmal 1,2 Milliarden Euro für die Novemberhilfe", sagte der Chefhaushälter von CDU/CSU im Bundestag, Eckhardt Rehberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er verlange Antworten von Scholz, warum das nicht schneller gehe. Während Scholz vollmundig nahezu unbegrenzte Wirtschaftshilfen zur Abfederung des Lockdowns ankündige und dafür sehr viele Schulden mache, komme in der Praxis bei den Unternehmen zu wenig Geld an.
(Johanna Uchtmann, dpa)

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