Wirtschaft

33 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie verneinten die Frage, ob sie sich an ihrem Wohnort mit Bus und Bahn gut angebunden fühlen. (Foto: dpa/Angelika Warmuth)

25.11.2024

Jeder Dritte fühlt sich schlecht mit Bus und Bahn angebunden

Die Anbindung im öffentlichen Nahverkehr wird aus Sicht vieler Bürger*innen nicht besser, wie eine Studie zeigt. Beim Radfahren lässt für viele aber auch die Sicherheit zu wünschen übrig

Jeder dritte Bürger in Deutschland ist einer Studie zufolge unzufrieden mit dem Angebot im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) am eigenen Wohnort. 33 Prozent der Befragten verneinten die Frage, ob sie sich an ihrem Wohnort mit Bus und Bahn gut angebunden fühlen, wie aus dem Mobilitätsbarometer des Meinungsforschungsinstituts Kantar hervorgeht. 

Bei der repräsentativen Erhebung im Auftrag der Interessenverbände Allianz pro Schiene, BUND und Deutscher Verkehrssicherheitsrat wurden im September und Oktober 2024 mehr als 2.000 Menschen ab 14 Jahren telefonisch und online befragt. 

Eine Mehrheit gab zudem an, dass ihre ÖPNV-Anbindung sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert habe. Auf die Frage, ob sich die Anzahl der Abfahrten an der nächstgelegenen Haltestelle in den vergangenen fünf Jahren verbessert oder verschlechtert habe, antworteten 15 Prozent, dass sie sich verschlechtert habe. 68 Prozent sehen keine Veränderung. 17 Prozent sprachen von einer Verbesserung. 

Die Entfernung zur nächstgelegenen Haltestelle ist für die meisten dagegen nicht das Problem. Fast neun von zehn Personen (89 Prozent) sind damit zufrieden.

Sichere Radwege sind aus Sicht vieler Radler Mangelware

Die Teilnehmer wurden zudem gefragt, ob sie sich im Rad- und Fußverkehr sicher fühlen. Dabei gab nicht einmal jeder Zweite (44 Prozent) an, dass ihm ausreichend sichere Radwege zur Verfügung stehen. Mehr als jeder vierte Radfahrer (27 Prozent) sieht in diesem Bereich Rückschritte und fühlt sich unsicherer als vor fünf Jahren.

Fast die Hälfte (48 Prozent) sieht keine Veränderung, wohingegen sich jeder Vierte sicherer fühlt (25 Prozent). Zu Fuß fühlt sich fast jeder Vierte (23 Prozent) unsicherer, 62 Prozent sehen keine Veränderung und 15 Prozent fühlen sich sicherer als vor fünf Jahren. 

Die drei Verbände nehmen die Erkenntnisse zum Anlass, "einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik" zu fordern. "In Wahlkampf und Koalitionsvertrag wird vermutlich wieder viel vom Auto die Rede sein. Dabei zeigt unsere Befragung: Die Menschen wollen mehr öffentlichen Personennahverkehr, sie wollen sichere Radwege, und sie wollen bedenkenlos zu Fuß unterwegs sein", sagte Tina Löffelsend vom BUND. (Michel Winde, dpa)

Kommentare (1)

  1. Sir Bartl vor 2 Wochen
    Es ist allgemein mit den Öffis so eine Sache. Wohne ich in der Stadt. Dann ist fast alles gut. Wohne ich dahingegen am Land. Katastrophe!

    Bei uns im Dachauer Landkreis arbeiten viele Menschen bei großen Firmen im Karlsfelder/Allacher Gebiet (als. beispiel, da gibts noch viele mehr!). Viele arbeiten im 3-Schicht-Betrieb. So auch mein Sohn. Ohne Auto, könnte der nicht am Schichtbetrieb teilnehmen, da in der Nacht keine Öffis fahren. Und wenn die Öffis fahren, dann nicht zu den Zeiten, wo bzw. wohin man diese benötigt. In vielen Ortschaften fahren am Wochenende gar keine Öffis bei uns. Das Auto ist bei uns am Lande also unverzichtbar. Kommt mir jetzt nicht mit Car-Sharing oder so. Alles unpraktikabel und totaler Humbug. Das funktioniert nur in grünen Blasen.
    Es geht ja schon los, wenn man seine Kinder an einem Musikunterricht, Sportunterricht, Fussballspiel oder sonstigen sozialen Veranstaltungen teilnehmen lassen will. Mit den Öffis geht das gar nicht. Man ist immer gut unterwegs.

    Ich bin auch Mitglied im Deutschen Alpenverein. Hier will man die Leute auch dazu bewegen, mit den Öffis zum Bergsteigen zu fahren. Vergesst das. Anreisezeiten sind oftmals mehr als doppelt so lange wie mit dem Auto und auch mindestens doppelt bis dreifach so teuer. Und dazu noch unzuverlässig.

    Es wird so nicht klappen. Alleine bei meinem Arbeitgeber. Dieser macht Werbung "Mit dem Rad zur Arbeit" und vergibt dafür Preise. Ja, ich kann mit dem Fahrrad in die Arbeit fahren. 15km einfach. Kein Problem. Muss halt 5x bergauf. Aber es gibt keine Duschen, keine Umkleiden, keine Garderoben in der Arbeit. Also, nix ists mim Fahrrad.
    E-Auto genauso. Das Gebäude ist aus den frühen 70er Jahren. Es gibt keine Möglichkeit, alleine schon aus Brandschutzgründen, Anschlüsse für Elektroautos nachzurüsten. Bei uns in der Strasse sowieso. die meisten Häuser sind aus den 70er bzw. frühen 80er Jahren. Die elektrische Infrastruktur ist für E-Autos bei uns gar nicht gegeben. Da wäre es abends zappenduster wenn bei uns im Ortsteil ca. 40 Haushalte jeder 2-3 Autos ansteckt.

    Des weiteren ist der Ausbau der Radwege und Fahrradspuren, die jetzt nachträglich auf bereits vorhandene Strassen in den Städten und Gemeinden gezogen wurden, ein Irrsinn. Diese behindern den Verkehrsfluss von Autos, LK, bussen, etc. ungemein. Des weiteren fahre ich ungern auf Radspuren die nur mit einem Strich auf dem Asphalt gegen den restlichen Verkehr abgegrenzt sind. Und die gemischten Rad- und Fussgängerwege in Dachau sind eine Zumutung und viel zu eng.

    Die Lösung? Ich habe keine. Aber meiner Meinung nach gibt es zu viele Menschen. Das traut sich bloss keiner sagen. Laut Radio dieser Woche ist Deutschland das dicht besiedeltste Land in Europa. Bayern mit das beliebteste und sehr dicht besiedelte Bundesland.
Die Frage der Woche

Soll es ein Rauchverbot im Freien geben?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.