Wirtschaft

Durch die Erde oder in der Luft? Um diese Frage geht es beim Netzausbau in Deutschland. Die Union hat eine klare Präferenz - und verweist auf Einsparungen in Milliardenhöhe. (Foto: Bilderbox)

23.05.2024

Kehrtwende beim Netzausbau

Union will beim Netzausbau wieder Vorrang für Strommasten

Beim Ausbau der Stromnetze sollte aus Sicht von CDU-Bundesvize Andreas Jung künftig nicht mehr auf Erdkabel, sondern in der Regel auf Freileitungen gesetzt werden. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Entwurf eines Bundestags-Antrags wird auf eine Kostenersparnis in Milliardenhöhe verwiesen. Der weitere Erfolg der Energiewende werde von ihrer Kosteneffizienz und Akzeptanz abhängen, heißt es. Zuerst hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.

Die Erdverkabelung sei um ein Vielfaches teurer, sagte der Energiepolitiker Jung: "Deshalb brauchen wir eine neue Offenheit für Freilandleitungen. Dabei müssen fortgeschrittene Projekte natürlich Vertrauensschutz genießen. Wo Planungen aber noch in Kinderschuhen stecken, müssen Weichen neu gestellt werden - mit einem gesetzlichen Vorrang für Freiland als Regelplanung. Das wäre ein Sprung bei der Kosteneffizienz, 20 Milliarden Euro mehr oder weniger sind kein Pappenstiel, das macht einen echten Unterschied." Zudem brächte das Zeitersparnis und Erleichterungen im Unterhalt.

"Diese Debatte ist sensibel, aber wir müssen sie führen", sagte Jung. "Ausufernde Energiepreise würden die Akzeptanz der Energiewende untergraben. Wir sollten deshalb bei der Trassenplanung einen übergreifenden Konsens über die Grenzen von Parteien hinweg anstreben."

Die damalige große Koalition aus Union und SPD hatte 2015 für große Stromautobahnen den Vorrang der Erdverkabelung eingeführt. Dafür eingesetzt hatte sich vor allem die CSU, die keine "Monstertrassen" wollte. Die Erdverkabelung führt aber zu milliardenschweren Zusatzkosten für Verbraucher und Unternehmen.

In den vergangenen Wochen mehrten sich die Stimmen, vor allem aus Kostengründen wieder auf oberirdische Hochspannungsleitungen zu setzen. Dafür hatten sich gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland zum Beispiel der baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) sowie der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ausgesprochen.
(Andreas Hoenig, dpa)

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