Wirtschaft

Wenn es kalt wird, werden E-Scooter in den bayerischen Großstädten seltener. (Foto: Lino Mirgeler/dpa)

17.11.2019

Kein Winterschlaf für E-Scooter

Verleiher wollen ihre Gefährte auch in der kalten Jahreszeit auf den Straßen lassen

Im Winter werden E-Scooter in den bayerischen Großstädten seltener - er wird sie aber nicht ganz aus den Straßen vertreiben. Die Verleiher wollen ihr Geschäft in der kalten Jahreszeit fortsetzen, wenn auch meist mit einer reduzierten Anzahl an Fahrzeugen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren in Bayern tätigen Verleihern ergab. Nur wenn die Straßenbedingungen zu gefährlich werden, sollen die Tretroller vorübergehend ganz gesperrt oder zeitweise eingesammelt werden.

"Grundsätzlich sehen wir auch einen Bedarf an kalten Tagen", sagte Oliver Klug von Uber. Der Fahrdienstleister bietet unter dem Namen Jump Elektrotretroller in München an. Das soll sich auch im Winter nicht ändern, das Angebot aber angepasst werden. Sowohl der Bereich, in dem die Roller ausgeliehen und zurückgegeben werden können, als auch die Zahl der Fahrzeuge wird reduziert.

Die flexible Anpassung der Rollerzahl ist eine Strategie, die auch andere in Bayern tätige Anbieter wie Bird, Tier, Lime und Circ nutzen. Die meisten von ihnen sind nur in München tätig, Tier zudem noch in Ingolstadt. Vom in München, Ingolstadt, Augsburg und Nürnberg aktiven Anbieter Voi war keine Stellungnahme zu erhalten. Die Planungen, die das Unternehmen für Skandinavien bekanntgegeben hat, legen aber nahe, dass es auch in Bayern seinen Dienst im Winter aufrechterhalten wird.

Bei riskantem Wetter werden die Roller inaktiv geschaltet

Wird das Wetter problematisch, können die Verleiher schnell reagieren, da der Ausleihprozess über eine App funktioniert. "Bei riskanten Wetterlagen schalten wir die Roller inaktiv, so dass sie nicht ausgeliehen werden können", sagte Bodo von Braunmühl von Tier. "Das geht mit einem Knopfdruck."

Und Christian Geßner, Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei Bird, erklärte: "Wenn für eine längere Zeit schlechtes Wetter angesagt ist, werden wir die Flotte einsammeln."

Die schnelle Reaktion und Sperrung bei gefährlichen Straßenverhältnissen fordert auch der Dachverband der Technischen Überwachungsvereine (Tüv). Grundsätzlich könnten E-Scooter aber auch im Winter gefahren werden. Neben Eis und Schnee warnt der Verband aber auch vor nassem Laub und Kopfsteinpflaster.

Individuelle Entscheidung

Die Entscheidung darüber, ob gefahren werden kann, wird für die einzelnen Städte aktuell und individuell getroffen. "Wenn Sie nicht mehr mit dem Fahrrad fahren würden, dann kann man auch nicht mehr mit dem E-Scooter fahren", erklärte eine Sprecherin von Lime. Sie ist allerdings zuversichtlich, dass dies nicht zu häufig passieren wird. Man habe Erfahrungen aus skandinavischen Ländern und das eingesetzte Modell habe sich bewährt.

Auch von Braunmühl von Tier verweist auf Erfahrungen aus Skandinavien sowie aus Österreich. "Da sehen wir, dass es sehr lange im Jahr geht." Zudem tausche man gerade die Fahrzeugflotte aus. Und die neuen E-Scooter seien durch ein größeres Vorderrad und zusätzliches Gewicht wintertauglicher.

Die Batterie ist dagegen kein Problem, wie unisono zu hören ist. Die Roller könnten bis Minus 20 Grad betrieben werden, sagte etwa Stefan Keuchel von Circ. Auch dieser Anbieter wird die Fahrzeuge austauschen. Bleibt die Frage, wie wintertauglich die Nutzer sind.
(Christof Rührmair, dpa)

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