Wirtschaft

Das Vorstandstrio der Sparda-Bank Nürnberg (von links): Vorsitzender Stefan Schindler, Markus Lehnemann und Thomas Lang. (Foto: Tjiang)

26.01.2018

Kunden fordern mehr digitale Services

Sparda-Bank Nürnberg treibt ihren Umbau weiter voran

Die Sparda-Bank Nürnberg eG treibt ihren Umbau weiter voran. Intern arbeiten die Genossenschaftsbanker an einer „Strategie 2030“, um auf die „größte Herausforderung Digitalisierung“ Antworten zu finden, erklärt der Vorstandsvorsitzende Stefan Schindler. Denn einerseits würden neue Marktteilnehmer, die sogenannten FinTechs, das Sparda-Geschäftsmodell angreifen und einzelne Leistungen günstiger anbieten. Andererseits wünschen sich auch die Sparda-Kunden mehr digitale Angebote und Services, ohne aber auch auf eine Bankfiliale verzichten zu wollen. Mit der Strategie 2030 sollen Zug um Zug unter anderem Services für Privatkunden und neue Geschäftsfelder entwickelt werden.

Im Bereich digitale Services hat das 1930 in Nürnberg als Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse gegründete Kreditinstitut erste Schritte gemacht. Dazu zählt beispielsweise die Anleger-App MeinInvest, die gemeinsam mit einem FinTech und der genossenschaftlichen Union Investment entwickelt wurde. Mit dieser automatisierten Anleger-Lösung, einem sogenannten Robo Advice, nahmen die Nürnberger im vergangenen Jahr eine Vorreiterrolle im Sparda-Verbund ein. Ein anderer Baustein der digitalen Angebote ist die ebenfalls im letzten Jahr eingeführte Möglichkeit, in bestimmten Einzelhandelsfilialen per Smartphone Geld vom Girokonto abzuheben. In diesem Jahr ist das Portal SpardaImmobilienWelt an den Start gegangen. Potenzielle Immobilienverkäufer könnten dort etwa wählen, ob sie direkt privat oder über einen Makler verkaufen wollen. Die eigens gegründete Tochtergesellschaft könnte künftig über Bewertung, Vermarktung oder Finanzierung weitere ergänzende Dienstleistungen anbieten. Dazu zählt Sparda-Vorstand Thomas Lang etwa Angebote im Bereich Umzüge oder Energiemanagement.

Jahr des Aufbruchs


„2017 war das Jahr des Aufbruchs“, fasst Schindler den Aus- und Umbau von Nordbayerns größter Genossenschaftsbank zusammen. Die Vertriebsorganisation wurde in die drei Bereiche Mitglieder, Geldanlage & Vorsorge sowie Bauen, Wohnen & finanzieren neu aufgeteilt. Statt Generalisten will der Vorstands-Chef durch Spezialisten überzeugen und binden. Die Zahl der Mitglieder, die über Genossenschaftsanteile Miteigentümer sind, erhöhte sich zuletzt um knapp zwei Prozent auf fast 220.000.

Laut vorläufigen Zahlen stieg die Bilanzsumme um nahezu acht Prozent auf 3,879 Milliarden Euro. Der deutliche Anstieg resultierte aus einem guten Neukundengeschäft, steigende Kundenanlagen und ein weiter gewachsenes Kundengeschäft. Die kräftig gewachsenen Kundeneinlagen verteilen sich sowohl auf täglich fällige Einlagen sowie auf Tagesgeld- und Girokonten. Während die Privatkredite nahezu stagnierten, legten die Baufinanzierungen kräftig zu. Hier wirkte sich der Einstand im neuen Geschäftsfeld Genossenschaftsfinanzierungen positiv aus. Mit der Spiegelfabrik Fürth wurde nicht durch die genossenschaftliche Eigentümergemeinschaft mit 80 Mitgliedern finanziert, sondern auch die Bau der 54 Wohnungen, die nach Aspekten wie möglichst große Spreizung bei Einkommen, Alter oder Familiensituation „relativ günstig“ verkauft oder vermietet werden sollen.

Das früher mal lukrative Provisionsgeschäft mit Bausparverträgen sank um 40 Prozent, das mit Lebensversicherungen um 28 Prozent. Dafür kletterte der Fondsbestand der Union Investment um sechs Prozent.

Stagnierender Jahresüberschuss


Unterm Strich sank im anhaltenden Niedrigzinsumfeld der Zins- und Provisionsüberschuss, der Personal- und Verwaltungsaufwand legte leicht zu. Der bei 8,1 Millionen Euro stagnierende Jahresüberschuss konnte nur dadurch gehalten werden, weil die Rücklage zu den stillen Reserven um einen laut Lang „niedrigen Millionenbetrag“ gekürzt wurde. Die Bank beschäftigte zum Jahresende 373 Mitarbeiter, davon 45 Auszubildende und drei duale Studenten. Das waren rund zehn Banker weniger als im Vorjahr, die Jobs waren durch die Neuaufstellung des Vertriebs gestrichen worden.

Trotzdem zeigt sich Schindler „mit 2017 zufrieden“. Man habe zur Mitgliederförderung auf rund 8,4 Millionen Euro Kontoführungsgebühren verzichtet. Außerdem werde beim Fondskauf über MeinInvest den Mitgliedern die Ausgabeaufschläge erstattet, eine Depotgebühr entfällt, Provisionen an die Sparda-Bank werden erstattet. Darüber hinaus profiliert sich die Bank als Sponsor vielfältiger Sozialprojekte und Kultur-Events, wie das Bardentreffen oder das Classic Open Air.
(Thomas Tjiang)

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