Wirtschaft

Diese Busse sollen ab 2015 im MAN-Werk in Ankara gebaut werden. (Foto: MAN)

20.05.2014

MAN will seine Busse künftig in der Türkei bauen

420 Mitarbeiter sind betroffen

MAN zieht bei seiner Verluste schreibenden Bussparte die Reißleine und macht die Produktion in Sachsen dicht. Von März 2015 an sollen die Busse der Marke Neoplan nicht mehr in Plauen, sondern in der türkischen Hauptstadt Ankara gebaut werden, wie die Volkswagen-Tochter heute in München mitteilte. Betroffen vom Produktionsende sind 420 Mitarbeiter, denen neue Arbeitsplätze bei VW Sachsen im rund 35 Kilometer entfernten Zwickau angeboten werden sollen. Details würden noch verhandelt.
Die Neoplan-Mitarbeiter wurden bei einer Betriebsversammlung von den Schließungsplänen unterrichtet. "Die Stimmung war aggressiv. Es herrschten Wut und Fassungslosigkeit", sagte Stefan Kademann von der IG Metall Zwickau. Die Entscheidung sei überraschend gekommen. "Wir weigern uns hinzunehmen, dass dieser Standort geschlossen wird", sagte er. In Plauen werden Überland- und Reisebusse produziert.
"Das Produktionsnetzwerk muss effizienter gestaltet werden", machte MAN-Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen klar. Im Busgeschäft war der Konzern zuletzt auf keinen grünen Zweig gekommen. Während die Münchner mit Lastwagen wieder spürbar mehr Gewinn gemacht hatten, fuhr die Bussparte 2013 noch tiefer in die roten Zahlen. Im Kerngeschäft standen 64 Millionen Euro Verlust - mehr als doppelt so viel wie 2012. Auch der Auftakt in das neue Jahr brachte keine Besserung: Das Minus wuchs in den ersten drei Monaten von 20 auf 24 Millionen Euro. Immerhin konnte der Konzern wieder mehr neue Aufträge an Land ziehen als im ersten Quartal 2013.
Doch dieser leichte Hoffnungsschimmer reichte offenbar nicht, um dem Standort Plauen eine Zukunft zu sichern. Das Marktvolumen für Busse in Europa sei auf einem historischen Tiefstand, schrieb MAN. Weil vor allem weniger Fahrzeuge mit hochwertiger Ausstattung bestellt würden, lasse sich eine Aufrechterhaltung der Produktion in Plauen nicht mehr wirtschaftlich realisieren. Für 2014 rechnet die Volkswagen-Tochter mit einem weiteren leichten Rückgang der Bus-Verkäufe in Europa. (Sebastian Raabe, dpa)

Kommentare (2)

  1. Susi am 21.05.2014
    Solange die türkischen Mitarbeiter nicht steiken und zur Arbeit kommen,
    hört sich das gut an.
    Im übrigen ist Ankara ein Erdbebengebiet.
  2. Super Horsti am 20.05.2014
    Langt das Grubenunglück in der Türkei nicht? Die Glücksritterfirma MAN sollte sich schämen. Sicherheit geht vor Profit!
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