Angesichts der anhaltenden Niedrig- beziehungsweise Nullzinsphase will die Sparda-Bank Nürnberg ihren Mitgliedern andere Mehrwerte bieten. Denn die Europäische Zentralbank (EZB) werde laut Vorstandschef Stefan Schindler noch länger an ihrer Politik des billigen Geldes festhalten, was für Sparer weiterhin minimale Zinserträge bedeutet. „Im Jahr 2000 benötigte man zwölf Jahre, um sein Vermögen zu verdoppeln. Im Februar 2015 waren es schon 277 Jahre“, illustrierte Schindler die Folgen der EZB-Geldpolitik.
Darum erarbeiten derzeit rund 160 Mitarbeiter in 30 Projektgruppen die Strategie 2030 der Sparda-Bank Nürnberg. Vorstandschef Schindler wollte noch nicht zu viel verraten, außer, dass es um die Stärkung des „Ökosystems Genossenschaft“ mit alternativen Wohnformen, Elektromobilität oder Energieversorgung geht. Das kostenlose Girokonto als Markenzeichen der Sparda-Bank werde aber auf jeden Fall beibehalten, obwohl es andere Banken wegen des Kostendrucks angesichts der Niedrigzinsen wieder eingestampft haben.
Positive Jahresbilanz
Insgesamt blickt Schindler mit seinem Team auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück: „Dank einer vorbildlichen Gemeinschaftsleistung unserer Mitarbeiter und der anhaltenden Zufriedenheit unserer Kunden haben wir eine durchweg positive Jahresbilanz erzielt. In einem anspruchsvollen Marktumfeld erwies sich unser Geschäftsmodell als werte- und kundenorientierte Genossenschaft auch 2016 als tragfähig.“
Wie schon im Vorjahr konnte die Sparda-Bank Nürnberg auch 2016 im Bereich des Neukundengeschäfts deutlich zulegen. Die Zahl der Mitglieder wuchs bis zum Jahresultimo um 6036 (+ 2,9 Prozent) und belief sich am Ende auf 216.129. Die nordbayerische Genossenschaftsbank zählte 12.169 Giro-Neukunden zum 31. Dezember 2016, was einem Anstieg um 21 Prozent (2015: 10.065) entspricht. Der Gesamtbestand der Girokunden übersprang im September 2016 die 200.000er-Marke und lag zum Jahresende bei 202.541. „Viele Neukunden entscheiden sich bewusst für unser genossenschaftliches Modell und unsere regionale Identität. Sie schätzen zudem unser modernes Omnikanal-Angebot und empfehlen uns aktiv an ihre Familien und Freunde weiter – für diesen Vertrauensbeweis sind wir sehr dankbar“, so der Vorstandschef. Auch im vergangenen Geschäftsjahr kamen drei von vier Neukunden auf direkte Empfehlung eines Bestandskunden zur Sparda-Bank Nürnberg.
Dank konsequenter Neukundengewinnung bei den Girokonten konnte die Sparda-Bank Nürnberg im vergangenen Geschäftsjahr ihre Bilanzsumme erneut ausweiten. Zum 31. Dezember 2016 belief sie sich auf rund 3,6 Milliarden Euro – ein Wachstum um 3,3 Prozent beziehungsweise 114,1 Millionen Euro (2015: zirka 3,5 Milliarden Euro).
Geld kurzfristig parken
Die Kundeneinlagen lagen mit etwa 3,2 Milliarden Euro klar über dem Vorjahreswert von rund 3,1 Milliarden Euro (+ 4,3 Prozent). „Ein differenzierter Blick auf unsere aktuelle Einlagenstruktur verdeutlicht, dass die Kunden ihr Geld auch 2016 vor allem sehr kurzfristig als Spar- und Sichteinlage hielten. Die Einflüsse des historisch niedrigen Zinsniveaus machen sich hier weiterhin bemerkbar“, so Schindler.
Eine positive Bilanz konnte die Sparda-Bank Nürnberg im Bereich des Konsumentenkreditgeschäfts vorlegen. Mit einem Wachstum von 9,8 Millionen Euro (+ 9,4 Prozent) konnte zum Jahresultimo ein bilanzieller Privatkreditbestand von 114,5 Millionen Euro erreicht werden. Im Baufinanzierungsgeschäft blieb das Ergebnis knapp unter dem Rekordwert von 2016: Das Baufinanzierungsvolumen summierte sich bis zum Jahresende auf 397,5 Millionen Euro (2015: 419,7 Millionen Euro). „Als einer der größten privaten Baufinanzierer in der Region spüren wir die Auswirkungen der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Dadurch konnten wir eine Reihe von Bau- oder Renovierungsvorhaben spezieller Kundengruppen, wie Senioren und junge Familien, nicht mehr finanzieren. Dennoch freuen wir uns über ein insgesamt wieder erfolgreiches Baufinanzierungsjahr“, so der Vorstandschef. Der gesamte Kundenkreditbestand verzeichnete mit einem Plus von 6,8 Prozent oder 143,6 Millionen Euro erneut ein kräftiges Wachstum und betrug zum Bilanzstichtag 2,254 Milliarden Euro.
(Ralph Schweinfurth)
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