Wirtschaft

Diskutierten engagiert über die Rolle der Medien (von links): Stefan Hilscher, Geschäftsführer des Süddeutschen Verlags, Ministerpräsident Horst Seehofer, VBZV-Vorsitzender Andreas Scherer, Richard Rebmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der SWMH – Südwestdeutschen Medienholding (zu der auch der Süddeutsche Verlag mit der Süddeutschen Zeitung gehört), und Verleger Dirk Ippen (Münchner Merkur und tz). (Foto: VZBV/Stephan Rumpf)

29.04.2016

„Professionelle Medien spielen entscheidende Rolle“

Bayerische Zeitungsverleger tagen in München

Totgesagte leben länger: Rund 37 Millionen Menschen in Deutschland nutzen täglich die Digitalangebote der Tageszeitungen. Das zeigt, dass Zeitungen nach wie vor gefragt sind.

„Im Internet spielen die professionellen Medien eine ganz entscheidende Rolle. Sie bilden das ausgewogene und verantwortungsbewusste Gegenstück zu dem Wildwuchs an Verleumdungen, Gerüchten und Hasskommentaren, die in diesem Medium leider auch wuchern“, sagte Andreas Scherer, Erster Vorsitzender des Verbands Bayerischer Zeitungsverleger e. V. (VBZV) und Vorsitzender der Geschäftsführung der Mediengruppe Pressedruck, in der auch die Augsburger Allgemeine erscheint, bei der VZBV-Jahrestagung diese Woche in München. Die journalistischen Qualitätsangebote würden vom Publikum auch im Netz gesucht und angenommen. Getagt hatten die bayerischen Verleger auf Einladung der Münchner Verlage (Süddeutschen Zeitung, Münchner Merkur und tz, az sowie Bayerische Staatszeitung) in der bayerischen Landeshauptstadt.

Mit Blick auf die aktuelle Flüchtlingsdebatte mahnte Scherer: „Sauberer Journalismus der traditionellen Medienhäuser ist gerade in der digitalen Welt unverzichtbar. Er hilft, eine Gesellschaft zusammenzuhalten, die sonst gefährlich auseinanderdriften würde.“

"Gute Partnerschaft, aber keine Kumpanei"


Dem stimmte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) in seinem Grußwort zu: „Wir, die Politik und die Medien, haben eine gemeinsame Währung. Die heißt Vertrauen bei der Bevölkerung. Darum sind wir eine Leidensgemeinschaft.“ Auch wenn er sich jeden Tag aufs Neue über die „liebevolle Behandlung“ in den Medien freue, sei er doch froh, einen Vorteil des Alters zu haben: „Gelassenheit.“ Zum Glück gebe es ja noch die Menschen, die nicht unbedingt die Meinung der Medien teilen. „Da erfahre ich sehr viel Mitleid durch die Bevölkerung“, so Seehofer. Ebenfalls spitzbübisch analysierte Seehofer sein Verhältnis zu den Medien und umgekehrt. Sogar ein Lob für den ihm gegenüber stets kritischen Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung kam ihm über die Lippen. Vor Kurzem habe er sich über einen zustimmenden Kommentar von Kurt Kister tatsächlich gefreut.

Insgesamt betonte Seehofer die gute Partnerschaft zwischen Politik und Medien im Freistaat. Diese sei aber „keine Kumpanei“, was sich ja an der kritischen Berichterstattung ablesen lasse.

Seehofer versprach denn auch, sich für die Belange der Verlage einzusetzen. Um dem Kostendruck bei der täglichen Zeitungszustellung zu begegnen, sei angesichts des Mindestlohns die Definition des Austragens als „haushaltsnahe Dienstleistung“ ein durchaus gangbarer Weg. Bei den geplanten Änderungen am Urhebervertragsrecht, die VBZV-Vorsitzender Scherer als „Rückfall in die Zeiten des frühkapitalistischen Klassenkampfes“ bezeichnete, will sich Seehofer ebenfalls einschalten. Scherer wies darauf hin, dass zwischen Journalisten und Verlagen seit Jahrzehnten eine faire und eingespielte Sozialpartnerschaft bestehe, die auch regelmäßige Tarifkonflikte unbeschadet überstanden habe.
(Ralph Schweinfurth) INFO: VZBV

Im Verband Bayerischer Zeitungsverleger e. V. (VBZV) sind 36 bayerische Zeitungsverlage und vier persönliche Mitglieder mit einer täglichen Gesamtauflage von derzeit zirka zwei Millionen Exemplaren zusammengeschlossen. Ihm obliegt die Wahrung und Vertretung der gemeinsamen ideellen und wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder.

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