Wirtschaft

Erfinder Franz Hofer (von links) begeistert mit seinem Trompetenventil die Praktiker: Christian Höcherl von der Dresdner Philharmonie und den Musiklehrer Siegfried Hirtreiter. (Foto: Zankl)

01.08.2016

Revolution für die Blasmusik

Innovatives Trompetenventil vom Konstruktionsbüro Hofer aus Schönach

Das Konstruktionsbüro Hofer in Schönach (Landkreis Regensburg) hat ein neuartiges Ventil für Blasinstrumente entwickelt, das einen zentralen Fortschritt für den Instrumentenbau bedeutet. Der Bau des Prototyps einer Trompete mit eben diesem Ventil wurde durch die Förderung mittels eines Innovationsgutscheins (ein Technologieförderprogramm für innovative Produkte) ermöglicht. Unterstützt wurde das Konstruktionsbüro Hofer durch die Förderberatung des neueingerichteten Beratungsbüros Oberpfalz. Ziel des am 1. Januar dieses Jahres eröffneten Büros ist es, die Innovationstätigkeit von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Oberpfalz anzuregen und diese bei der Antragstellung und Umsetzung von Fördermittelanträgen zu unterstützen. Als Konstrukteur konnte der Erfinder Franz Hofer das Ventil zwar selbst im 3D-CAD-Programm zeichnen, jedoch war ihm die kostspielige Herstellung des Prototyps vorerst zu riskant. „An diesem Prototyp wurde die Mechanik der Drehventile an Blasinstrumenten vollständig überarbeitet und jedes bisherige technische Detail auf den Prüfstand gestellt.“, erklärte Hofer. „Die innere Reibung wurde um mehr als das zehnfache reduziert, der Luftstrom perfektioniert. Durch ein völlig neuartiges Drückerhebelwerk konnte der Weg der Drücker, den man zum Spielen mit den Fingern betätigt, im Vergleich zu bisherigen Instrumenten auf die Hälfte reduziert werden.“, so der pfiffige Erfinder.

Völlig neuartiges Spielgefühl

Die Trompete wurde als ausgewähltes Instrument für den Prototypenbau herangezogen. Der Bläser habe mit dem Instrument ein völlig neuartiges Spielgefühl in Verbindung mit leichter und direkter Ansprache des Tons, was wiederum schnelle Tonwechsel mit exakter, abgegrenzter Klarheit ermögliche. Dieses System könne bei sämtlichen Blasinstrumenten, wie zum Beispiel ein Waldhorn, Tenorhorn, Bariton und Tuba verbaut werden und läute damit eine neue Ära im Bau von Blasinstrumenten ein. Hofers Vision ist eine „völlige Neuorientierung in der Blasinstrumenten-Szene“. Die verschiedenen Bauarten von Trompeten wurden den Anwesenden von den erstklassigen Profimusikern Christian Höcherl aus Hofdorf und Siegfried Hirtreiter aus Parkstetten erklärt. Durch abwechselndes Spiel mit einer konventionellen Trompete und der neuen Erfindung, wofür ein Antrag auf Erteilung des Patents gestellt ist, wurden die Unterschiede verdeutlicht. Mit dieser ersten Prototyp-Trompete würde bereits auf Anhieb die Tonqualität teurer Profiinstrumente erreicht und die mechanischen Eigenschaften erheblich verbessert. Dennoch will der Erfinder und Konstrukteur weitere Entwicklungsarbeit mit Drehventilen unterschiedlicher Werkstoffe leisten, um die Klangfarbe der Instrumente auf die persönlichen Wünsche jedes Bläsers perfekt abstimmen zu können. Nach und nach würden nun die Mechaniken für weitere Blasinstrumente mit Drehventilen entwickelt, um den Fortschritt weiter in Gang zu bringen. Es bleibt spannend abzuwarten, welche Wellen diese innovative Revolution im Instrumentenbau schlagen wird. (BSZ)

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