Wirtschaft

Die Ausfuhren in viele Länder werden in Dollar abgerechnet. (Foto: dpa/Christian Charisius)

14.07.2025

Sinkender Dollar schlecht für Bayerns Industrie

Die Industrie im Freistaat lebt von Exporten - diese werden in Dollar abgerechnet

Bayerns Industrie hat in schwieriger Lage mit einem weiteren Problem zu kämpfen: der kräftigen Abwertung des Dollar in den vergangenen Monaten. Eine schwache US-Währung bedeutet, dass europäische Produkte in Dollar gerechnet teurer werden. Seit Jahresbeginn hat der Dollar nach Daten der Europäischen Zentralbank im Vergleich zum Euro um 12 Prozent nachgegeben: Zum Jahreswechsel war ein Dollar noch knapp 0,97 Euro wert, am vergangenen Freitag noch 0,85.

Ungünstiger Währungseffekt nicht nur in Nordamerika

"Da eine Abwertung des Dollar auch die an ihn gekoppelten Währungen betrifft, entsteht der Effekt auch gegenüber vielen anderen Volkswirtschaften, zum Beispiel in Fernost", sagt der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt. "In Summe sinkt unsere preisliche Wettbewerbsfähigkeit und damit auch der Absatz an Waren."

Die deutsche Industrie hat an ihren heimischen Standorten ohnehin mit hohen Kosten zu kämpfen, die Marktanteile vor allem in China sind in den vergangenen Jahren gesunken. Der ungünstige Wechselkurs verstärkt nun noch einmal den Effekt der Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump.

Dabei sind die vollen Auswirkungen nach Brossardts Worten noch gar nicht eingetreten. "In der Regel sichern sich Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum gegen Wechselkursrisiken ab, so dass der Effekt aktuell noch kaum sichtbar ist."

USA wichtigster Exportmarkt für Bayerns Industrie

Der Wechselkurs nehme im Im- und Export eine nicht zu unterschätzende Rolle ein, sagt der vbw-Hauptgeschäftsführer. "Daher ist die Entwicklung von Relevanz und muss genau beobachtet werden, denn die USA sind im Jahr 2024 mit 28,9 Milliarden Euro bzw. 12,8 Prozent aller Ausfuhren der größte Exportmarkt nicht nur für den Freistaat insgesamt, sondern insbesondere für unsere Exportschlager Pkw (8,1 Mrd. Euro) und Maschinen (5,9 Mrd. Euro)." Beide Branchen zusammen machen knapp die Hälfte der bayerischen Exporte in die USA aus.

"Es bleibt aber abzuwarten, wie lange die Dollar-Schwäche anhält", sagt Brossardt. Nicht wenige Finanzfirmen und Ökonomen hatten zu Jahresbeginn im Zusammenhang mit Trumps Zolldrohungen zunächst einen stärkeren Dollar erwartet, eingetreten ist jedoch das Gegenteil. In den vergangenen Monaten hatte der schnelle Anstieg der US-Staatsverschuldung an den internationalen Kapitalmärkten wachsende Besorgnis um die langfristige finanzielle Stabilität der Vereinigten Staaten zur Folge. Derzeit ist der Konsens in der Finanzbranche eher, dass die Dollarschwäche anhalten wird.
(Carsten Hoefer, dpa)

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