Wirtschaft

Karin Thelen (von links), Geschäftsführerin Regionale Energiewende, Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München, Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München, nehmen am Spatenstich für die größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas auf dem Freigelände des Michaelibad teil. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

30.09.2024

Spatenstich für größte Geothermieanlage Kontinentaleuropas

München bekommt die größte Geothermieanlage in Kontinentaleuropa. Wirtschaftsminister Robert Habeck lobte beim Spatenstich das Projekt. Es kann Zehntausende Haushalte versorgen

Mit einem symbolischen Spatenstich hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in München den Bau der größten Geothermieanlage in Kontinentaleuropa auf den Weg gebracht. Nach ihrer Fertigstellung, die für 2033 geplant ist, soll die Anlage genügend Heizenergie für 75.000 Menschen liefern. Nur in Island gibt es laut Habeck europaweit größere Anlagen. 

Die Anlage wird bereits die sechste dieser Art in der bayerischen Landeshauptstadt sein. München sei damit in Sachen Geothermie eine Ausnahme, sagte Habeck. In der Vergangenheit habe man sich in Deutschland an dieses Thema "nicht so richtig" herangetraut. Dabei könnte theoretisch rund ein Viertel der deutschen Wärmeversorgung über Geothermie bereitgestellt werden. Dieses Potenzial sollte man versuchen, zu heben, betonte der Minister. 

Planung um den Faktor fünf beschleunigen

Geothermie nutzt die Tatsache, dass im Untergrund mit zunehmender Tiefe die Temperatur steigt. Diese Wärme wird durch Bohrungen angezapft und genutzt. 

Wenn Deutschland - wie geplant - bis 2045 klimaneutral werden wolle, müssten Bauprojekte und ihre Planung schneller umgesetzt werden, betonte Habeck. Dabei dürfe man nicht die Standards senken und den Schutz von Grundwasser oder im Falle von Windrädern Vögeln und Fledermäusen außer Acht lassen. Doch mit geschickterem Vorgehen bei den Genehmigungen könne man die Planung um den Faktor fünf beschleunigen, betonte er.

Zudem müsse man angesichts der notwendigen enormen Investitionen auch die Frage stellen, ob die aktuelle Finanzlogik mit der Schuldenbremse noch die richtige sei, sagte Habeck. In der Vergangenheit habe man die Sanierung der Haushalte auch mit einer Schuld in der öffentlichen Infrastruktur bezahlt. (Christof Rührmair, dpa)

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