Wirtschaft

Teile der deutschen Autoindustrie haben die Kurzarbeit der Corona-Krise schon weitgehend hinter sich gelassen, bei anderen ist sie noch fast allgegenwärtig. (Foto: dpa/Stephan Goerlich)

29.06.2020

Von der Corona-Krise hart getroffen

Kurzarbeit in Autoindustrie auf dem Rückzug

Die Autoindustrie in Deutschland ist in der Corona-Krise hart getroffen worden. Meist gehörte massive Kurzarbeit zur Reaktion der Konzerne. Doch bei vielen Unternehmen ist sie bereits wieder auf dem Rückzug, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur zeigt. Die Bandbreite ist groß - von fünf Prozent betroffenen Mitarbeitern bis zu zwei Dritteln. Ein Überblick über die Lage bei wichtigen Akteuren.

BMW: Beim Münchner Autobauer ist die Kurzarbeit wieder massiv gesunken. Im Juni betraf sie nach Unternehmensangaben nur noch rund 4000 Mitarbeiter. Im April und Mai waren es noch mehr als 30.000 - vor allem an den Produktionsstandorten Dingolfing, Leipzig, München und Regensburg. Insgesamt hat BMW in Deutschland gut 84.000 Mitarbeiter.

DAIMLER: Beim Stuttgarter Konzern waren zu Hochzeiten rund 80 Prozent der Mitarbeiter in Kurzarbeit, bei denen dies möglich war. Seit dem 20. April fährt das Unternehmen die Produktion aber wieder hoch und seit Juni sind alle Werke weltweit wieder in Betrieb. Zur aktuellen Situation gib es keine Zahlen, nur die Auskunft, dass die Kurzarbeit in einzelnen Bereichen fortgesetzt werde.

AUDI: Bei Audi geht man für Juni von rund 14.900 Mitarbeitern in Kurzarbeit aus - 9200 in Ingolstadt und 5700 in Neckarsulm. Insgesamt ist also immer noch fast jeder vierte der 60.800 Audi-Mitarbeiter in Deutschland betroffen - vor allem in der Fahrzeugfertigung. Dabei fährt Audi bereits seit Ende April die Produktion schrittweise wieder hoch. Zumindest in einigen Bereichen soll die Kurzarbeit bis mindestens Ende Juli weitergehen.

OPEL: Bei den Rüsselsheimern ist die Lage ungünstiger. Ein wesentlicher Teil der Mitarbeiter in Deutschland sei von Kurzarbeit betroffen, heißt es. In allen drei Werken, den Werkstätten und vielen Bereichen von Verwaltung und Entwicklung werde kurzgearbeitet. Genaue Zahlen nannte Opel nicht, diese änderten sich von Woche zu Woche, hieß es.

BOSCH: Bei Bosch ist etwa ein Drittel der 130.000 Mitarbeiter in Deutschland von Kurzarbeit in unterschiedlicher Höhe betroffen. Der überwiegende Teil davon ist im Bereich Mobility Solutions - also dem Geschäft als Zulieferer für die Autohersteller. Dort dürfte die Quote entsprechend höher sein. Wie lange die Kurzarbeit noch anhalten wird, ist laut Bosch offen - die aktuelle Vereinbarung zwischen Konzern und Arbeitnehmervertretung ermöglicht sie bis Ende des Jahres.

CONTINENTAL: Bei Continental kann man noch keine Zahlen zur Kurzarbeit im Juni nennen. Der Grad der Inanspruchnahme richte sich dabei nach lokalen Gegebenheiten, heißt es vom Automobilzulieferer. Im Mai waren rund 30.000 Mitarbeiter betroffen.

ZF: Beim dritten großen Zulieferer ist die Kurzarbeit noch sehr weit verbreitet. Rund zwei Drittel der 51.000 Mitarbeiter in Deutschland sind betroffen. Grundsätzlich spürt das Unternehmen die Nachfrageschwäche zwar in allen Unternehmensteilen, besonders stark ist sie aber im Pkw- und Nutzfahrzeugbereich. Ein schneller Abschied von der Kurzarbeit ist nicht zu erwarten: Man werde sie "bis weit in die zweite Jahreshälfte benötigen", heißt es.

MAN: Beim Nutzfahrzeughersteller MAN sind knapp 4000 Mitarbeiter in Kurzarbeit - etwa jeder fünfte in Deutschland. Da die Produktion inzwischen wieder hochgefahren ist, trifft es dort vor allem Bereiche wie Verwaltung und Entwicklung. Voraussichtlich werde man mindestens bis Jahresende auf Kurzarbeit angewiesen sein, so das Unternehmen.
(dpa)

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