Wirtschaft

Auf Friedhöfen in Fürth, Nürnberg und Regensburg sind bereits Gießroboter im Einsatz. (Foto: Innok Robotics GmbH)

23.02.2024

Wenn der Roboter übernimmt

Gegen Personalknappheit: Unternehmen aus Regenstauf bietet automatisierte Helfer für unterschiedliche Einsatzbereiche

Angesichts des immer weiter voranschreitenden Personalmangels sind Automatisierung, Digitalisierung und Roboterisierung Auswege aus dem Dilemma. Die Innok Robotics GmbH aus Regenstauf (Landkreis Regensburg) kann für Abhilfe sorgen. Das 2012 gegründete Unternehmen mit seinen aktuell 35 Mitarbeitenden bietet unterschiedliche autonome mobile Roboter, die auch im Außenbereich eingesetzt werden können – zum Beispiel einen Gießroboter für Friedhöfe oder andere Gartenanlagen. Auf Friedhöfen in Fürth, Nürnberg und Regensburg sind solche Roboter bereits im Einsatz.

Zu den Kosten für so einen Gießroboter sagt Daniel Brandt, Marketing- und Kommunikationschef von Innok Robotics: „Wir haben sehr individuelle Modelle zum Erwerb und der Finanzierung unserer Roboter. Hier hat sich Innok Robotics stark an die Rahmenbedingungen seiner Kunden angepasst. Wo wir früher zum Beispiel einen Roboter nur für 100.000 Euro verkauft haben, haben wir heute auch deutlich niedrigere Einstiegspreise für kleinere Friedhöfe, auf denen zum Beispiel nur 200 Gräber gegossen werden müssen. Zudem haben wir attraktive Pakete mit Monatsraten schon ab rund 900 Euro.“

Die Roboter sind mit einer Geschwindigkeit von3,1 km/h unterwegs

Das Tankvolumen des Roboters liegt bei 215 Liter. Er tankt auch autonom selbst nach, wenn sein Tank leer ist. Dazu werden dann je nach Friedhofsgröße zwei bis drei Tankstationen strategisch gut am Friedhof verteilt. Der Roboter fährt mit einer Geschwindigkeit von 3,1 km/h.

Aber der Einsatzbereich der Roboter aus Regenstauf ist nicht aufs Gießen begrenzt. So wurden auch individuelle Roboterlösungen für die Landwirtschaft realisiert, etwa ein autonomer Hoflader, ein Roboter zum Transport von Bäumen oder Blumen und selbst ein Spritzroboter für kleine Flächen im Ökolandbau wurde realisiert. Anders als die Roboter der Konkurrenz können die Produkte von Innok Robotics auch im Außengelände sowie auf schlechten Bodenverhältnissen autonom operieren. Aktuell dauert der Prozess vom Auftragseingang bis zur Auslieferung eines Roboters mindestens vier Wochen. Das ist abhängig vom Robotertyp (Forschung, Transport oder Bewässerung), dem Einsatzort, dem Betriebsgelände oder dem Friedhof und natürlich der Größe des Geländes. „Vor der Auslieferung erstellen wir eine hochpräzise Karte für den Roboter, mit der er zusammen mit seinen 3D-Laserscannern navigiert“, erläutert Brandt.

Aktuell könne etwa ein Roboter pro Woche hergestellt werden. „Wir haben aber einen sehr erfahrenen Produktionspartner, Hörman Automotive, an der Seite, mit dem wir die Produktion nach dem erfolgreichen Aufbau jederzeit hochfahren können“, so Brandt.

Derzeit arbeitet man bei Innok Robotics an der Erweiterung des Transportroboters um eine Rollenfördereinheit. Damit kann der Roboter nicht nur Anhänger autonom transportieren, sondern auch Boxen aus einem Rollenförderer – zum Beispiel an einem Hochregallager – annehmen und dort wieder abgeben.

Im Kreis der globalen Technologieführer für autonome mobile Roboter

Innok Robotics gehört nach eigenen Aussagen inzwischen zu den Technologieführern im globalen Markt für autonome mobile Roboter. Dieser weltweite Markt wird allein im Bereich Transport und Logistik aktuell auf ein Volumen von rund 3 Milliarden US-Dollar taxiert. Marktforscher erwarten, dass der Markt im Zuge der Weiterentwicklung dieser Technologie in den nächsten Jahren um über 40 Prozent pro Jahr wachsen wird. 2030 soll er demnach ein Volumen von mehr als 30 Milliarden US-Dollar erreichen.

Maschinen von Innok Robotics sind bereits in Fabriken, Logistikzentren, Bergwerken und Ölraffinerien im Einsatz. Zu den bisherigen Kunden zählen Weltkonzerne wie TotalEnergies, Hilti, Kubota, Infineon, K+S, Daimler, Nokia und Eon. Auch größere Mittelständler wie etwa der Reifenhersteller Rigdon aus Günzburg, die Maschinenbaugruppe Zwick Roell aus Ulm, die Landgard-Gruppe aus dem nordrhein-westfälischen Straelen-Herongen gehören zum Kundenkreis. Innok Robotics arbeitet aber auch für öffentliche Auftraggeber wie die Stadt Bern oder die Kirchengemeinden der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Sachsen mit ihren rund 1100 Friedhöfen.
(Ralph Schweinfurth)

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