Wirtschaft

Zuckerrüben liegen auf einem Feld. Im Hintergrund steigt Dampf aus dem Schornstein der Zuckerfabrik von Südzucker auf. (Foto: dpa/Armin Weigel)

26.11.2025

Zu viele Zuckerrüben auf dem Markt – Ansage an Landwirte

Auf vielen Feldern in Bayern liegen Zuckerrübenberge – ein gewohntes Bild für diese Jahreszeit. Allerdings: Auch in anderen Ländern lief die Ernte gut, der Weltmarkt ist gesättigt. Das hat Folgen

Die Zuckerrübenernte in Bayern ist nach vorläufiger Schätzung durchschnittlich ausgefallen. Während die Mengen im Nordwesten und im Raum Ingolstadt etwas schlechter seien, gebe es rekordverdächtige Erträge im Südosten, sagte Benjamin Kirchberger, Leiter der Rübenabteilung bei Südzucker in Plattling.

Insbesondere rund um Augsburg und Plattling zeichneten sich die Rüben durch gute Zuckerwerte aus. Für die Landwirte hat die positive Ernte aber Konsequenzen: Sie sollen ihre Flächen 2026 reduzieren.

Die Südzucker AG habe an die Landwirte appelliert, im kommenden Jahr weniger Rüben anzubauen, so Kirchberger. In ganz Europa sei die Ernte heuer gut ausgefallen, so etwa in den Nachbarländern Polen, Belgien und Frankreich. Auch aus der Ukraine und durch Importe aus anderen Ländern kommt mehr Zucker in die EU. Obwohl bereits 2025 die Fläche europaweit um etwa zehn Prozent eingeschränkt wurde, gebe es in Europa ein Zucker-Überangebot.

Die Flächen in Bayern um 20 bis 25 Prozent zu reduzieren, sei eine Maßnahme, um die Preise zu stabilisieren. Landwirte bekämen eine Prämie, wenn sie ihren Rübenanbau für die kommende Saison verringern. Aktuell betrage die Fläche an Zuckerrübenfeldern im Freistaat rund 60.000 Hektar.

Wetter und Rübenkrankheiten

Die Ernte findet in der Regel von September bis Mitte November statt. Im Nordwesten sei sie aber noch nicht ganz abgeschlossen, sagte Kirchberger. Wegen Regens hätten die Arbeiten immer wieder unterbrochen werden müssen. Im Osten sei es dagegen trockener gewesen. Positiv habe sich der Sommer ausgewirkt, der nicht zu heiß oder zu trocken gewesen sei.

Ein weiterer Faktor sind die Rübenkrankheiten Syndrome Basses Richesses (SBR) und Stolbur. SBR mindert den Zuckergehalt. Stolbur lässt Rüben schrumpelig und gummiartig werden, wodurch die Erträge sinken.

Die Ausbreitung der beiden Krankheiten geht in Bayern weiter. Betroffen sind vor allem Nordbayern und die Regionen um Ingolstadt und Regensburg. Noch verschont geblieben sind in Südbayern etwa der Augsburger und Plattlinger Raum.

Schnee und Kälte

Die sogenannte Zuckerrüben-Kampagne laufe nun wieder bis Ende Januar. Dann soll das Wurzelgemüse verarbeitet sein. Bis dahin gehören die Rübenberge zum gewohnten Bild in ländlichen Regionen. Zum Schutz vor Frost und Schnee sind sie mit Vlies abgedeckt. Im kommenden März oder April beginnt dann wieder die Zeit der Aussaat. (dpa)
 

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist die geplante Musterung aller jungen Männer sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Unser Bayern - Nachbestellen

Aktuelle Einzelausgaben der Beilage „Unser Bayern” können im ePaper der BSZ über den App-Store bzw. Google Play gekauft werden.