Bauen

Der Neubau des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf. (Foto: Rudi Scharf, Hengersberg)

07.02.2018

Die zweigeschossige Pausenhalle als Mittelpunkt

Neubau des Robert-Koch-Gymnasiums in Deggendorf

Junge Menschen brauchen Raum, um ihre Talente, Anlagen und Interessen bestmöglich entwickeln zu können. Der Neubau des Robert-Koch-Gymnasiums bietet hierzu optimale Voraussetzungen. Er wird den Erwartungen an ein modernes Schulhaus, das Lern- und Lebensraum für die gesamte Schulfamilie sein kann, in besonderer Weise gerecht. Hier kann die Schule auch weiterhin hervorragende Bildungsarbeit leisten“, betonte Staatssekretär Bernd Sibler bei der feierlichen Einweihung des Neubaus des Robert-Koch-Gymnasiums Deggendorf. Das neue Gebäude bietet unter anderem Platz für mehrere Computerräume, ein Foyer mit mobiler Bühne und variabler Bühnentechnik sowie für Arbeits- und Aufenthaltsräume. Die Klassenzimmer sind mit Smartboards und Medienstationen ausgestattet. Zudem gibt es ein Freiluftklassenzimmer.
Der Staatssekretär, der selbst als Lehrkraft an dem Gymnasium unterrichtet hatte, hob hervor: „Um die Bildungslandschaft am Puls der Zeit weiterentwickeln zu können, müssen wir die Weichen hierfür immer wieder neu stellen. Dabei gilt es, das grundsätzliche Ziel von Bildung nicht aus den Augen zu verlieren: Unsere Schulen begleiten junge Menschen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden. Sie unterstützen sie, Kompetenzen, Einstellungen und Werte zu erwerben, um ein selbstbestimmtes Leben in unserer demokratischen Gesellschaft führen zu können. Unser Ziel ist es, hierfür bestmögliche Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Bauliche Mängel machten den Neubau notwendig

Zahlreiche bauliche Mängel im bestehenden Schulzentrum wie Brandschutz, Wärmeschutz beziehungsweise Energieeinsparung, haustechnische Gewerke wie Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektrotechnik, Abwasserkanal sowie innen liegende, nicht natürlich belichtete und belüftete Fachräume, Schallschutz, Medientechnik und Barrierefreiheit führten dazu, dass 2009 der Kreistag eine Generalsanierung des Schulzentrums Deggendorf beschloss. Die Vorplanung zur Generalsanierung mit einer detaillierten Bestandsaufnahme und den zu planenden Flächen des von der Regierung genehmigten Raumprogramms für die Hauptnutzflächen des Bestands und der notwendigen Erweiterungsbauten endete in der Ermittlung der Bauwerkskosten. Hiermit wurde die Unwirtschaftlichkeit einer Generalsanierung nachgewiesen, weshalb der Kreistag beschloss, einen Neubau zu realisieren. Es wurde in Abstimmung mit der Regierung von Niederbayern sofort die Weiterplanung gestoppt und ein entsprechendes Raumprogramm für einen Neubau erarbeitet.
Im 2013 durchgeführten VOF-Verfahren überzeugte das Siegerkonzept für die Neubaumaßnahme mit einer guten städtebaulichen Positionierung der einzelnen Baukörper auf dem Grundstück und der sukzessiven Umsetzbarkeit der einzelnen Bauabschnitte durch das Prinzip „Erst bauen – dann abreißen“. Im Konzept stand auch die Trennung der einzelnen Schultypen im Vordergrund. Die vier eigenständigen Schulen gruppieren sich um einen gemeinsamen zentralen Campus. Das bestimmende Gestaltungselement des neuen Schulzentrums ist der vorgesetzte Sonnenschutz aus ellipsenförmigen vertikalen weißen Verschattungslamellen vor einer einem Farbkreis folgenden Fassadenverkleidung. Daraus entsteht in Kombination mit der dahinter liegenden, beim Gymnasium in Orange- Tönen gehaltenen, Fassadenverkleidung ein lebendiges Farbspiel und eine sich ständig nach außen ändernde Fassadenoptik, je nach Stellung der Lamellen. Der Mittelpunkt der Schule ist die zweigeschossige Pausenhalle, die einen guten Überblick ermöglicht und ein hohes Maß an Kommunikation innerhalb des Hauses erlaubt. Diese wird gleichzeitig als Versammlungsstätte für Theater- und Musikaufführungen genutzt. Galerien ermöglichen das Miterleben der Aktivitäten anderer Schüler. Der Musik- sowie Mehrzweckraum können bei Veranstaltungen mühelos der Pausenhalle zugeschaltet werden. Auf eine gute Akustik wurde im gesamten Gebäude großen Wert gelegt. Das Gebäude entwickelt sich um einen geschützten Innenhof. Der Neubau wurde mit zukunftsorientierter Technik ausgestattet, zum Beispiel mit Lüftungsanlagen und interaktiven Displays in den Klassenzimmern sowie W-LAN im gesamten Gymnasium. Die Automatisierung des Gebäudes soll einen energieoptimierten Betrieb gewährleisten, bei dem auch allen anderen Anforderungen an Brandschutz, Einbruchschutz und Sicherheitskonzept erfüllt werden können. Ergonomisches Mobiliar ermöglicht den Schülern optimale Lernvoraussetzungen.
Die allgemeinen Unterrichtsräume sind alle auf einer Ebene im 2. Obergeschoss untergebracht. Fluraufweitungen laden in den Pausenzeiten zum Verweilen ein.
Im ersten Obergeschoss befinden sich die naturwissenschaftlichen Fachräume und der Verwaltungs- und Lehrerbereich. Das Erdgeschoss nimmt die Fachbereiche Kunst/Werken sowie Musik auf. Die Ganztages- und Mittagsbetreuung mit Mensa im Erdgeschoss grenzt um dem Bewegungsdrang der Schüler gerecht zu werden an den geschützten Innenhof.

Zurückhaltende Oberflächen

Die Innenbereiche überzeugen durch ihre zurückhaltenden Oberflächen aus Sichtbeton, Echtholzparkett, Eiche-Wandverkleidungen und Eiche-Türportale. Einzelne Farbakzente wurden im Bereich der Sitznischen, Schülerspinde und beim Außenmobiliar gesetzt.
Die Bauzeit für den Neubau ging vom September 2015 bis zum Juni 2017. Die Hauptnutzfläche beträgt 5715 Quadratmeter. Bei einem umbauten Raum von 45 450 Kubikmetern steht eine Bruttogeschossfläche von 11 060 Quadratmetern zur Verfügung. Die Baukosten für die Neubaumaßnahme belaufen sich auf rund 21,4 Millionen Euro. Der Freistaat bezuschusst das neue Schulhaus mit über elf Millionen Euro. Es stellt den 1. Bauabschnitt des Neubaus des Schulzentrums dar. In diesem werden drei weitere Schulen untergebracht sein und zwar die Staatlichen Berufsschulen I und II Deggendorf sowie die Staatliche Wirtschaftsschule Deggendorf. (FHH) (Rund 21,4 Millionen Euro wurden in den Neubau investiert - Fotos: Rudi Scharf, Hengersberg)

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