Bauen

Der Campus Großhadern der LMU München mit dem neuen Operationszentrum (rechts, das blassgrüne Gebäude).

18.07.2014

Direkt mit dem Bettenhaus verbunden

Am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München ist eines der modernsten Operationszentren in Europa entstanden

Das Jahr 2014 markiert einen Meilenstein in der Geschichte des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München. Am Campus Großhadern geht das neue Operationszentrum, das OPZ, in Betrieb – ein Herzstück der Hochleistungsmedizin. Durch die räumliche Nähe von Diagnostik, Therapie und Intensivbetreuung sind kurze Wege, weniger Wartezeiten und die schnelle Versorgung der Patienten gewährleistet, speziell die der Notfallpatienten. Alle operierenden Fächer am Campus Großhadern arbeiten im neuen OP-Gebäude zusammen. Alle Einrichtungen liegen nahe beieinander, von der interdisziplinären Zentralen Notaufnahme über die unterschiedlichen OP-Bereiche und Intensivstationen bis zur zentralen Sterilgutversorgungsabteilung.
Bau, Technik und Ausstattungen entsprechen höchsten Standards. Modernste Medizintechnik unterstützt die Operateure. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Verschmelzung von konventionell operativen und minimal-invasiven Verfahren (die so genannte Schlüsselloch-Chirurgie, schonend, ohne große Schnitte).
Ein Highlight sind die so genannten Hybrid-OPs, die bislang nur an wenigen Kliniken in Deutschland installiert sind. Ein solcher OP ist eine Verbindung aus einer Hochleistungs-Röntgenanlage und einem OP-Saal mit Maximalausstattung, in dem vor allem Eingriffe sowohl am Herz als auch am Gefäßsystem durchgeführt werden.

Fahrbarer Computertomograph

Das Einsetzen von Herzklappen oder Gefäßstützen (Aortenstents) kann in minimal-invasiver Technik über Kathetersysteme erfolgen, die in die Leistengefäße eingebracht werden. Die Ärzte können dabei gleichzeitig diagnostizieren und therapieren. Und sie können direkt den Erfolg kontrollieren, ob beispielsweise die neue Herzklappe einwandfrei funktioniert. Herzchirurg, Gefäßchirurg, Kardiologe, Radiologe und Anästhesist arbeiten Hand in Hand. Insbesondere ältere Hochrisikopatienten profitieren von diesen neuen Verfahren.
Hybrid-OPs bedeuten eine Reihe von Vorteilen für die Patienten. Die Eingriffe werden sicherer, gerade auch durch die Möglichkeiten der minimal-invasiven Techniken, die Patienten erholen sich schneller. Eine andere Attraktion ist in den Sälen der Neurochirurgie, HNO und Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ein fahrbares CT (Computertomograph für Schichtröntgen). Das heißt, dass der CT auf Schienen zwischen zwei OP-Sälen gefahren werden kann, der Patient muss nicht bewegt werden. Die Säle sind durch eine verschiebbare Bleiwand voneinander getrennt. In jedem Raum ist ein beweglicher CT-OP-Tisch montiert. So können parallel zwei Patienten abgeklärt beziehungsweise behandelt werden.
Einzigartig und nur hier im Einsatz ist ein speziell unter Leitung der Firma Brainlab dafür entwickeltes Video- und Kommunikationssystem. Per Touchscreen können Aufnahmen an Spezialisten und beteiligte Behandler zur Rücksprache sowie in Hörsäle und Seminare –  zur Ausbildung von Studenten und Ärzten – übertragen werden.
Eine moderne Reglungstechnik steuert Licht und Lüftung, sorgt für höchste hygienische Standards (Raumluft) und erhöht die Ausfallsicherheit bei technischen Problemen. Durch ein innovatives Logistikkonzept werden die Pflegemitarbeiter entlastet und können sich verstärkt den Patienten zuwenden. So müssen sie sich nicht mehr selbst um die Beschaffung des OP-Materials kümmern. Zur Erhöhung der Sicherheit wird das so genannte Patiententracking eingeführt: Der Patient trägt ein Armband mit persönlichem Barcode, sodass er (mittels Scan) einwandfrei identifiziert und lokalisiert werden kann, selbst wenn er vorübergehend im OP nicht selbst Auskunft geben kann.
Auch der Komfort wurde verbessert. Bei Eingriffen an Babys und Kleinkindern können die Räume auf höhere Temperaturen geheizt werden. So kann das Auskühlen der kleinen Patienten vermieden werden. Die Eltern können in Straßenkleidung ihr Kind bis in den Einleitungsraum vor dem OP begleiten und bei ihm bleiben, bis es einschläft.
Licht, Luft und Helligkeit spielen ebenfalls eine große Rolle und sind ein zentraler Wohlfühlfaktor auch für die Mitarbeiter des Klinikums. Hier bekommen sogar die OP-Säle Tageslicht durch Fenster, entweder nach draußen oder zu einem der Lichthöfe in der Mitte des Baukomplexes. (Rosemarie Ippisch) (Das neue OPZ der LMU; Blick in einen OP und ein Patientenzimmer; der ZEN-Garten im Wartebereich)

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