Bauen

Der stützenfreie Eingangsbereich des neuen Forschungsgebäudes. (Foto: Henning Larsen Architects)

29.05.2020

Innen und außen nachhaltig

Neubau des Fraunhofer IGCV im Augsburger Innovationspark bezogen

Zwei Jahre nach der Grundsteinlegung war es soweit: Im Februar 2020 wurde das zweite Gebäude des Fraunhofer Instituts für Gießerei-, Composite- und Verarbeitungstechnik (IGCV) im Augsburger Innovationspark bezogen. Forscher tüfteln hier In Zukunft an Lösungen zur ressourceneffizienten Produktion und Verarbeitung im Industrie 4.0-Umfeld.

Das Fraunhofer IGCV wächst – von drei Projektgruppen zu einem selbstständigen Institut mit rund 160 Mitarbeitern Ende 2019. Ein essenzieller Schritt für weiteres Wachstum: die räumliche Zusammenlegung der in Augsburg verstreuten Standorte des Wissenschaftsbereichs Verarbeitungstechnik. „Als Team unter einem Dach erschließen wir in den Bereichen Material, Produktion und Produkt für Guss und Faserverbundwerkstoffe neue Forschungs- und Anwendungsfelder“, sagt Institutsleiter Gunther Reinhart. „Und das in allen Bereichen der betrieblichen Hierarchien.“

Das Grundstück, auf dem sich der Neubau befindet, gehört dem Freistaat Bayern und wurde in unentgeltlicher Erbpacht bereitgestellt. Finanziert wurde das Bauprojekt mit einem Volumen von 28 Millionen Euro von drei Fördergebern: Dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), dem Freistaat Bayern über das Projekt Green Factory Bavaria sowie dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Wertvolle Funde
aus der Bronzezeit

2016 begannen die Stadtarchäologen den Grund zu sondieren. Dabei stießen sie auf 3500 Jahre alte Grabstätten aus der Bronzezeit. Neben Knochenfunden beinhalteten diese auch gut erhaltene Schließnadeln von Gewändern, einen Armreif und ein schweres Beil. Statt der damals so wichtigen Bronze werden heute auf dem 1,5 Hektar großen Areal unterschiedlichste Materialien verwendet – etwa bei der additiven Herstellung mechatronischer Multimaterialbauteile, die aus zwei oder mehr Metalllegierungen bestehen und beispielsweise mit integrierter Sensorik aufgebaut werden.

Als Teil des Verbundprojekts Green Factory Bavaria werden produzierende Unternehmen der bayerischen Wirtschaft vom Fraunhofer IGCV unterstützt, den Energiebedarf zu reduzieren und gleichzeitig die Ressourceneffizienz zu erhöhen. Dies soll auch das neue Institutsgebäude reflektieren: Ein innovatives und nachhaltiges Gebäudekonzept zielt darauf ab, Dialog, Vernetzung und Nähe, Flexibilität sowie Produktivität und Innovation widerzuspiegeln. Die Materialität der dunklen Klinkerfassade am Hauptgebäude vermittelt die raue, industrielle Idee; begrünte Dachflächen vergrößern die Regenrückhaltung für ein besseres Mikroklima. Das Energie-/Parkgebäude erhält ein dunkles Dach in Form der Photovoltaik-Elemente und eine begrünte Fassade.

Auch im Inneren zieht sich das nachhaltige Konzept durch. Der Neubau wird von LEDs beleuchtet, durch Fernwärme beheizt und im Bürobereich durch erneuerbare Energiequellen (Grundwasser) passiv gekühlt. „Gebäude und Produktionsprozesse sind im direkten Zusammenspiel“, sagt Institutsleiter Gunther Reinhart. „Nur so können Konzepte einer zielorientierten Energiewende entstehen.“ (BSZ)

(Beim Sondieren des Grundstücks wurden 26 Gräber freigelegt und etwa 500 Funde registriert. Eines der Glanzstücke ist ein 3500 Jahre alter Armreif aus der Bronzezeit - Foto: IGCV)

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