Kommunales

Betreuungszeiten wochentags von 6.30 bis 22 Uhr und ab Januar 2017 sogar eine Betreuung auch Samstag und Sonntag: Außerhalb von Großstädten ist das (noch) einzigartig in Bayern. (Foto: BSZ)

07.09.2016

Brannenburg Vorreiter bei Kinderbetreuung im ländlichen Raum

Bundesfamilienministerium fördert Montessori-Kinderhaus

Kinder bei der Entfaltung ihrer individuellen Fähigkeiten unterstützen, Inklusion fördern, und das mit einem wegweisenden Betreuungsangebot. Das Montessori-Kinderhaus mit Krippe, Kindergarten, Hort und Tagesmutterbetreuung im Generationen-Wohnprojekt „Dahoam im Inntal“, das derzeit in Brannenburg im Landkreis Rosenheim auf 16 Hektar Gesamtfläche entsteht, setzt in vielerlei Hinsicht Maßstäbe.

Die im Herbst 2015 eröffnete Einrichtung bietet Kindern im Alter von 1 bis 14 Jahren einen echten „Lebensraum mit Herz“ – und Eltern dank ausgedehnter Betreuungszeiten von 6.30 bis 22 Uhr und ab Januar 2017 eine Betreuung auch Samstag und Sonntag die Möglichkeit, Familie und Beruf  in Einklang zu bringen. Weil dieses Konzept vor allem außerhalb von Großstädten einzigartig ist und auch individuelle Buchungsvarianten bietet, wurde es nun in das Bundesförderprogramm „KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgenommen und wird künftig als eines von drei Pilotprojekten in Bayern bis Ende 2018 finanziell unterstützt.

Jürgen Sauer, Geschäftsführer des Montessori-Kinderhauses: „Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist besonders in ländlichen Regionen eine echte Herausforderung. Wir wollen mit unserem Kinderhaus zeigen, dass es auch anders geht. Deshalb freuen wir uns riesig über die Aufnahme in das Förderprogramm, die wir auch als ganz besondere Auszeichnung der Qualität unseres Angebots sehen. Mit den Zuschüssen sind wir finanziell in der Lage, den hohen Standard unserer Betreuungsleistungen noch weiter auszubauen.“

Lebensraum für Kinder von ein bis 14 Jahren


Betreuungsplätze in Krippe, Kindergarten, Hort und bei Tagesmüttern – das Angebot des Kinderhauses nach dem Konzept der Reformpädagogin Maria Montessori verbindet die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten durch Elemente wie freies Spiel mit der Inklusion von Kindern mit besonderem Förderbedarf – und das in einem Rahmen, der insgesamt rund 150 Kindern buchstäblich „Lebensraum mit Herz“ bietet. Das dreigeschossige Kinderhaus mit Blick auf Heuberg und Kranzhorn ist nach modernsten baubiologischen Standards errichtet und abgesehen von hellen und bedarfsgerechten Innenräumen auch mit einem 2500 Quadratmeter großen Gartengelände als Spiel- und Naturgarten ausgestattet.

Jürgen Sauer: „Bei uns ist vieles selbstverständlich, was in anderen Einrichtungen nicht möglich ist. Dazu zählen auch flexible Buchungsvarianten für die einzelnen Bereiche des Kinderhauses.“ So kann man im Montessori-Kinderhaus des Wohnprojekts „Dahoam im Inntal“ von Krippe bis Abendbetreuung ganz individuell die Bedürfnisse der Familien und deren spezifische Lebenssituation berücksichtigen. Täglich frisch gekochtes und gesundes Essen ist ebenso sichergestellt wie eine liebevolle und professionelle Betreuung durch erfahrene Erzieherinnen.

Förderung bis Ende 2018


Genau diese Faktoren waren es, die gemeinsam mit den außergewöhnlich langen Öffnungszeiten den Ausschlag für den Zuschlag gegeben haben. Insgesamt wird die Einrichtung bis Ende 2018 als eines von drei Pilotprojekten in Bayern unterstützt. Mit dem Bundesprogramm „KitaPlus: Weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, soll Eltern durch eine Erweiterung der Öffnungszeiten von Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden. Von Januar 2016 bis Dezember 2018 werden im Rahmen des Programms Kindertagesstätten sowie Kindertagespflegestellen gefördert, die ihre Betreuungszeiten auf der Grundlage eines bedarfsgerechten Konzeptes erweitern.

Im Mittelpunkt des Programms steht das Anliegen, qualitativ gute Betreuung für Kinder zu flexiblen Zeiten anzubieten, die den Bedürfnissen und Lebenslagen der Familien entsprechen. Es geht dabei nicht um eine Erweiterung des zeitlichen Umfangs der Fremdbetreuung für einzelne Kinder, sondern um die Unterstützung von Familien durch passgenaue Betreuungsangebote mit guter pädagogischer Qualität. Das ist besonders für Erwerbstätige wichtig, die z. B. im Schichtdienst, in den Abendstunden oder an Sonn- und Feiertagen arbeiten und damit außerhalb der üblichen Betreuungszeiten Unterstützung benötigen.

Einbindung in einzigartiges Quartier


Das Montessori-Kinderhaus ist damit ein integraler Bestandteil des deutschlandweit einzigartigen Generationen-Wohnprojekts „Dahoam im Inntal“. Dessen Vision ist es, einen Ort zu schaffen, der Familien, Lebensgemeinschaften, Senioren und Singles mehr als ein Zuhause gibt, nämlich ein echtes „Dahoam“, mit dem sie sich identifizieren können. So soll die Idee von einem generationen- und altersübergreifenden Wohnraum verwirklicht werden, der ein im besten Sinne dörfliches Miteinander der Generationen ermöglicht und die Bedürfnisse der Menschen in jedem Alter besonders fördert. Kinderbetreuung für die Kleinen, aktiver Austausch der Familien und Pflege sowie Versorgung von Senioren vor Ort, in deren Umfeld. Insgesamt 800 Menschen werden bis 2020 in dem Wohnprojekt im Ortsteil Sägmühle in 300 modernen und durchdachten Wohnungen leben. Familien werden über Familienrabatte und ein Punktesystem, das weit über das klassische Einheimischenmodell hinausgeht, besonders gefördert. (BSZ)

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