Kommunales

(Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

18.10.2019

Eine Flatrate für Bahn, Leihfahrrad und Carsharing

Bayerns Städte sind auf der Suche nach der Mobilität der Zukunft – ganz vorne mit dabei: Augsburg

Morgens mit dem Leihrad zur Bushaltestelle, dann mit dem Bus ins Büro. Abends vom Bus ins Leihauto, um damit noch schnell zum Supermarkt düsen. In Augsburg geht das unkompliziert – also ohne sich umständlich bei mehreren Anbietern registrieren zu müssen. Die Stadtwerke Augsburg (SWA) bieten eine Mobilitätsflatrate an, für die Nutzung von Bus, Bahn, Fahrrad und Carsharing: monatlich 79 Euro kostet sie, inklusive 15 Stunden oder bis zu 150 Kilometer mit dem Leihauto. 109 Euro zahlt man im Monat für 30 Stunden Autonutzung ohne Kilometerbeschränkung. Über 70 Standorte und 200 Autos aller Fahrzeugklassen verfügen die SWA. Augsburg ist damit die erste deutsche Stadt, die ein Mobilitätsangebot aus einem Guss offeriert.

Ohne eigenes Auto maximal flexibel sein, diesen Wunsch haben viele Menschen. Viele Städte würden ihre Bürger gern zum Umstieg auf Busse und Bahnen bewegen – allerdings soll das nicht dazu führen, das Defizit in der Kasse größer werden zu lassen. Der Nahverkehr ist für jede Kommune ein Zuschussgeschäft. In Augsburg beläuft sich das jährliche ÖPNV-Defizit auf rund 40 Millionen Euro, in Nürnberg sogar auf rund 80 Millionen. Nur München schafft die schwarze Null.

Sonderkonditionen

In München sinniert man schon darüber, wie sich ein flexibles Mobilitätskonzept realisieren lässt. „Vergleichbare Konzepte können wir uns gut vorstellen. Da ist aber noch nichts spruchreif“, sagt ein Sprecher der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Was es bereits gibt: Als MVG-Kunde erhält man Sonderkonditionen beim Carsharing. Via App wird angezeigt, in welcher Straße das nächste Auto steht, wie voll der Tank und wie sauber der Wagen ist.

Auch in Nürnberg gibt es die Kombination von Carsharing und Fahrrad, erklärt Elisabeth Seitzinger, Pressesprecherin der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg. Das Ganze allerdings nicht als Flatrate-Angebot wie in Augsburg, aber mit Nachlass beim Ausleihen eines Bikes oder Autos. Die VAG ist gerade dabei, eine Mobilitätsplattform zu entwickeln. Dann wird auch die Autobuchung leichter.

Unklar ist derzeit noch, wie das neue Mobilitätskonzept in Augsburg bei den Menschen ankommt. Beim Carsharing etwa ist nicht immer gewährleistet, dass ein Auto frei ist, wenn man es braucht. Vielleicht eine zu hohe Hürde für den Verzicht aufs eigene Fahrzeug? Ein Riesen-Pluspunkt des SWA-Modells: der Preis. Mit den 109 Euro monatlich für die XL-Flatrate können die Betriebskosten für ein eigenes Auto nicht mithalten. Die belaufen sich je nach Fahrzeugtyp laut Schätzungen des ADAC auf weit über 300 Euro im Monat.
(Ralph Schweinfurth)

Kommentare (1)

  1. horst am 21.10.2019
    Frage
    1) welche Personen können die Flatrate nutzen ?
    gibt es eine Partnerkarte und wenn ja was kostet sie
    2) wie sieht der Verkehrsschutz aus (ADAC oder ähnliches)
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