Kommunales

Die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München könnte nach Medienberichten viel teurer werden und viel später in Betrieb gehen als geplant. (Foto: dpa/Lino Mirgeler)

30.06.2022

Viel teurer und später fertig

Zweite Münchner S-Bahn-Stammstrecke verzögert sich

Die zweite S-Bahn-Stammstrecke in München könnte nach Medienberichten viel teurer werden und viel später in Betrieb gehen als geplant. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) dürften die Kosten von 3,8 Milliarden auf fünf Milliarden Euro steigen und die ersten Züge nicht 2028, sondern erst 2033 fahren. Der "Münchner Merkur" (Donnerstag) berichtete unter Berufung auf beteiligte Politiker, die Strecke werde sogar mindestens 1,5 Milliarden Euro teuer und frühestens 2034 fertig.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) habe nach Bekanntwerden der neuen Kostenschätzung einen für Donnerstag geplanten Krisengipfel mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und weiteren Vertretern des Freistaats und der Landeshauptstadt in der Münchner Staatskanzlei platzen lassen, berichtete der "Merkur". Wissing habe seine Teilnahme am Mittwochabend ohne Angabe von Gründen abgesagt und auch keinen Alternativtermin in Aussicht gestellt. Die Absage des Termins wurde der dpa bestätigt.

Ein Sprecher des bayerischen Verkehrsministers Christian Bernreiter (CSU) hatte zuvor gesagt, bei dem Termin mit Wissing handle es sich um ein Kennenlerntreffen. Dabei werde auch über die Stammstrecke gesprochen. Laut "Süddeutscher Zeitung" war auch die Zweite Bürgermeisterin von München, Katrin Habenschaden (Grüne), eingeladen.

Die Bahn schweigt

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn sagte, die DB stehe mit den Projektpartnern im regelmäßigen Austausch. "Das umfasst auch die Zeit- und Kostenpläne des Projekts. Zu der Berichterstattung möchten wir uns nicht äußern."

Alle Münchner S-Bahnen müssen auf der 1972 zu den Olympischen Spielen eröffneten Stammstrecke in einem Tunnel die Innenstadt unterqueren. Um dieses Nadelöhr zu beseitigen, wird auf rund zehn Kilometern eine zweite Stammstrecke gebaut. Im Oktober 2016 hatten der Bund und der Freistaat die gemeinsame Finanzierung vereinbart. Danach trägt der Bund 60 Prozent der förderfähigen Baukosten. Zugrunde lagen die damals von der Deutschen Bahn errechneten Gesamtkosten von 3,85 Milliarden Euro.

"Um die Mehrkosten wird es heftigen politischen Streit zwischen Bund, Freistaat und Stadt München geben", berichtete der "Münchner Merkur". Im Stadtzentrum und im Westen sind die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten.
(Roland Losch, dpa)

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