Kommunales

Auch in München leiden Anwohner unter Feinstaub. (Foto: DPA)

25.03.2014

Vor allem Rußpartikel schädigen jetzt deutlich weniger

Die Stadt Leipzig erstellt die erste wissenschaftliche Publikation zur gesundheitlichen Auswirkung von Umweltschutzzonen in Deutschland. In der sächsischen Metropole gelten die härtesten Regelungen für Autofahrer bundesweit.

Umweltzonen können die gesundheitlich problematischsten Bestandteile des Feinstaubes deutlich reduzieren.  Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, die die Umweltzone in Leipzig mit Sondermessungen untersuchen.
Hintergrund: Ruße und ultrafeine Partikeln gelten als bedeutendes Gesundheitsrisiko. Für beide Faktoren sei ein deutlich abnehmender Trend festzustellen, schreiben die Wissenschaftler. Die Studie ist die erste wissenschaftliche Publikation zu Umweltzonen in Deutschland, die sowohl Ruße als auch ultrafeine Partikel beleuchtet. Beide Indikatoren sind bisher kein Bestandteil des gesetzlichen Luft berwachungsprogrammes, das sich bislang auf die Gesamtmasse aller Partikel unterhalb von 10 Mikrometern (PM10) beziehungsweise 2,5 Mikrometern (PM2.5) beschränkt.
Wie meist in anderen Orten konnte auch in Leipzig nach Einführung der Umweltzone kein deutlicher Rückgang der PM10-Massenkonzentration festgestellt werden.  Wird die Wirksamkeit einer Umweltzone nur an der Gesamtmasse des Feinstaubes gemessen, dann ist die Kritik an dieser Maßnahme nachzuvollziehen. "Die Messungen belegen aber, dass die Konzentrationen bestimmter Feinstaubbestandteile wie Ruß, die maßgeblich vom Verkehr emittiert werden, sich seit Einführung der Umweltzone deutlich verringert haben", erklärt Studienleiter Wolfram Birmili. Von 2010 bis 2011 nahm die Rußbelastung an der Messstelle Leipzig-Mitte um etwa ein Drittel ab. Dies entspricht etwa einem Mikrogramm weniger Ruß  pro Kubikmeter Luft. Die Messstation in der Nähe des Leipziger Hauptbahnhofes liegt an einem der verkehrsreichsten Plätze Sachsens: Im Schnitt passieren an Werktagen hier 48 000 Fahrzeuge die Kreuzung am Innenstadtring. Leipzig ist dabei die erste Stadt in Deutschland, die direkt eine Umweltzone der höchsten Regulierungsstufe eingeführt hat. Seitdem dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in das Gebiet einfahren, das rund zwei Drittel der Stadtfläche bis an den Autobahnring umfasst und damit größer als Umweltzonen in anderen Städten ist. Für diese Maßnahme wurde Leipzig damals heftig kritisiert.
Bestätigt werden die Leipziger Ergebnisse auch vom Münchner Helmholtz-Zentrum, dass derzeit an einem ähnlichen Projekt für gleich zehn Großstädte in der Bundesrepublik arbeitet. "Die  PM10-Feinstaubwerte sagen wesentlich weniger  ber die Gesundheitseffekte einer Umweltzone aus als die Rußwerte. Es sei daher wahrscheinlich, dass die Effekte der Umweltzonen sich deutlicher auf die Gesundheit auswirken würden als es die PM10-Feinstaubwerte zeigen", bilanziert der Projektverantwortliche Josef Cyrys. (APL)

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