Landtag

61 000 Kinder in Bayern leben in einem Haushalt, dem unter 1000 Euro pro Monat zur Verfügung stehen. (Foto: dpa/Marcel Kusch)

13.10.2023

Wenn der Vollzeitjob nicht mehr zum Leben reicht

Alleinerziehende, Rentner*innen, Teilzeit- und sogar Vollzeitbeschäftigte: 500 000 Haushalte in Bayern leben von unter 1000 Euro im Monat

„Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge können sich die einkommensschwachen Schichten der Bevölkerung im Freistaat Bayern kaum noch regelmäßige Mahlzeiten leisten“, schreibt Jan Schiffers (AfD). Der Abgeordnete interessierte sich daher dafür, wie viele Haushalte es im Freistaat gibt, deren monatliches Nettoeinkommen weniger als 1000 Euro beträgt, wie viele Kinder in diesen leben und wie viele davon Alleinerziehende oder Rentenbeziehende sind.

Laut Mikrozensus 2021 wurden in Bayern nach Angaben des Sozialministerium knapp eine halbe Million Haushalte mit einem monatlichen Haushaltsnettoeinkommen von weniger als 1000 Euro errechnet. Davon mit 139 000 die meisten in Oberbayern, gefolgt von Mittelfranken (83 000) und Schwaben (79 000). Danach folgen mit 58 000 Niederbayern, die Oberpfalz, Unterfranken (jeweils 47 000) und Oberfranken mit 45 000 Haushalten. Zwischen Ein- und Mehrpersonenhaushalten sei nicht unterschieden worden. 

Auf derselben Basis seien vom bayerischen Landesamt für Statistik 61 000 Kinder ohne Altersbegrenzung hochgerechnet worden, die in einem Familienhaushalt mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1000 Euro leben. Der Anteil der entsprechenden Alleinerziehenden beziehungsweise Alleinerziehendenhaushalte sei bei rund 4,5 Prozent gelegen. Für beide Fälle gilt: „Für eine Aufschlüsselung nach Regierungsbezirken fällt die Fallzahl zu gering für verlässliche Ergebnisse aus.“

Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1000 Euro lag nach Angaben des Ministeriums bei rund 4,9 Prozent. In Oberbayern sei der Anteil mit rund 4 Prozent etwas geringer ausgefallen. Für Niederbayern, die Oberpfalz, Mittel- und Unterfranken sowie Schwaben ließen sich Anteilswerte zwischen 4,5 Prozent und 5,9 Prozent ermitteln – „die aufgrund der zugrunde liegenden Fallzahlen statistisch relativ unsicher sind und deren Aussagekraft damit eingeschränkt ist“. Für Oberfranken könne mangels geringer Fallzahlen keine Zahl veröffentlicht werden. 

8,4 Prozent der Rentner*innen leben von unter 1000 Euro im Monat

Bei den Vollzeitbeschäftigten in Haushalten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1000 Euro lag der Anteil in Bayern beim letzten Mikrozensus bei rund 2 Prozent. In Oberbayern fiel er mit rund 1,4 Prozent wiederum etwas geringer aus. Für Niederbayern, die Oberpfalz, Mittel- und Unterfranken sowie Schwaben wurden Anteilswerte zwischen 1,8 Prozent und 3,1 Prozent ermittelt. Für Oberfranken gibt es erneut keinen belastbaren Wert. 

Rund 8,4 Prozent der bayerischen Bevölkerung leben laut Sozialministerium in Haushalten, in denen der überwiegende Lebensunterhalt aus einer Rente oder Pension erzielt wurde und deren monatliches Haushaltsnettoeinkommen unter 1000 Euro lag. In Oberbayern betrug der Anteil 7,1 Prozent, in Niederbayern 12,5 Prozent, in der Oberpfalz 8,1 Prozent, in Oberfranken 7,3 Prozent, in Mittelfranken 8,8 Prozent, in Unterfranken 9,9 Prozent und in Schwaben 8,3 Prozent. (David Lohmann)

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