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In Bayern gibt es 16 400 interaktive Whiteboards an Schulen. In Niederbayern sind es im Schnitt pro Schule zwei, in Oberbayern fünf Stück. (Foto: dpa)

07.12.2018

Das digitale Klassenzimmer kommt nur langsam voran

Schulschnitt in Bayern: drei Tablets, vier Whiteboards und 16 Mbit/s

Bayern hat diese Woche den Digitalpakt abgelehnt. Schüler müssen also weiterhin auf eine bessere Ausstattung warten. Dabei klagt schon jetzt jeder zweite Lehrer über ein zu langsames Internet. Zwar verfügen die meisten Klassenzimmer über Beamer und Dokumentenkameras, aber Tablet-Computer und andere Geräte, die Unterricht wirklich interaktiver machen können, gibt es noch recht selten. Simone Strohmayr (SPD) wollte mit einer Anfrage herausfinden, wie das digitale Klassenzimmer vorankommt.

Das Kultusministerium schreibt in seiner Antwort, laut Umfrage der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung zur IT-Ausstattung sei die Zahl der Tablets bayernweit von 365 Geräten im Jahr 2012 kontinuierlich auf 12 342 im Jahr 2017 gestiegen. Auch in Niederbayern, wo es 2012 im ganzen Regierungsbezirk nur fünf Tablets gab, sind es inzwischen 1588. Dennoch bedeutet das, dass im Schnitt an jeder Schule im Freistaat nur 2,6 Geräte vorhanden sind. Im Schnitt die meisten Tablets haben aktuell die Landkreise beziehungsweise kreisfreien Städte Bamberg (8,1), Regensburg/Stadt (7,9), Ingolstadt (7,8), Kelheim (7,4), Fürth/Land (7,2) München/Land (6,5) und Main Spessart (6,0).

Die Anzahl der Notebooks an bayerischen Schulen hat sich seit 2010 immerhin mehr als verdoppelt – auf zuletzt 62 944 Geräte. Das heißt, an jeder bayerischen Schule gibt es 13,4 Notebooks. An Gymnasien sind es rund 36, an Realschulen 25, an beruflichen Schulen 20, an Förderschulen 14 sowie an Grund- und Mittelschulen pro Einrichtung acht.

Die Zahl der interaktiven Whiteboards ist um 854 Prozent auf 16 404 Stück gestiegen. Das entspricht 3,5 Whiteboards pro Schule. Hier zeigt sich aber eine große Diskrepanz zwischen den Regierungsbezirken. Während in Niederbayern im Schnitt pro Schule nur zwei Stück zur Verfügung stehen, sind es in Oberbayern fünf.

In Rosenheim surfen Schüler und Lehrer besonders schnell

Beim Internet ist in der Regel Schneckentempo angesagt. 22 Prozent der Schulen surfen mit sechs Mbit/s und 50 Prozent mit 16 Mbit/s. Lediglich 15 Prozent haben 50 Mbit/s, neun Prozent können sich über 100 Mbit/s freuen und vier Prozent über 200 Mbit/s und mehr. Besonders hervor sticht Rosenheim/Stadt, wo 43 Prozent der Schulen mit 100 Mbit/s und acht Prozent mit 200 Mbit/s und mehr surfen. Auch Coburg fällt mit 33 Prozent (100 Mbit/s) und 17 Prozent (mehr als 200 Mbit/s) auf. Auch in Regensburg/Stadt, Augsburg/Land und Tirschenreuth surft immerhin jede vierte Schule mit mehr als 100 Mbit/s.

Das Kultusministerium weist darauf hin, dass für den Schulbetrieb und die Ausstattung allein die Kommunen verantwortlich sind. Seit 2011 stelle die Staatsregierung den Schulen dennoch im Haushalt zusätzliche Mittel für die Digitalisierung bereit. Von anfänglich 550 000 Euro pro Jahr ist der Betrag auf im Jahr 2018 insgesamt 54,9 Millionen Euro angestiegen. Eine Verpflichtung bestehe allerdings nicht. (David Lohmann)

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