Landtag

Kommunale Schwimmbäder sollen mehr Geld erhalten. (Foto: Armin Weigel/dpa)

18.07.2019

Geld für kommunale Schwimmbäder

Bayerische Kommunen können ab sofort Anträge auf Förderung ihrer Schwimmbadsanierung stellen

Es steht nicht gut um Bayerns Schwimmbäder. Etwa die Hälfte aller kommunalen Frei- und Hallenbäder im Freistaat muss saniert werden. Konkret gelten 447 Bäder als sanierungsbedürftig. Das geht aus einer Antwort des bayerischen Innenministeriums auf eine SPD-Anfrage hervor. Demzufolge sind bei 53 von ihnen die Schäden sogar so groß, dass sie kurz vor der Schließung stehen. Das soll sich jetzt ändern.

Um die Schwimmkompetenz von Kindern und Jugendlichen zu stärken, will der Freistaat in den nächsten sechs Jahren 120 Millionen Euro für die Schwimmbadsanierung ausgeben. Die Staatsregierung setzt die im Koalitionsvertrag vereinbarten Mittel im Rahmen eines Sonderprogramms "Schwimmbadförderung" ein. Interkommunale Lösungen würden dabei besonders berücksichtigt.

"Für uns Freie Wähler ist das ein Riesenerfolg, hatten wir doch bereits vor zwei Jahren den entscheidenden Antrag gestellt, den wir als Regierungspartner nun umsetzen dürfen", betont Joachim Hanisch. Das Sonderprogramm sei nur der Einstieg in eine noch stärkere Förderung kommunaler Schwimmbäder. "Denn auf die sieben Regierungsbezirke Bayerns heruntergerechnet reichen 20 Millionen Euro im Jahr nicht aus, um den gewaltigen Sanierungsstau abarbeiten zu können", sagte Hanisch und versprach: "Wir bleiben dran."

Nach Angaben der Kommunen sind in Oberbayern 94 Bäder sanierungsbedürftig und davon 8 von der Schließung bedroht. In Schwaben sind es 68 und 9, in Niederbayern 69 und 5, in der Oberpfalz 61 und 8, in Mittelfranken 41 und 9, in Oberfranken 58 und 8 und in Unterfranken 56 und 6. Bayernweit gibt es gut 900 kommunale Schwimmbäder. Nicht in der Statistik enthalten sind Bäder in privater Hand.

Eine Studie der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) aus dem Jahr 2017 ergab, dass nur noch 40 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule sicher schwimmen können. Als sicherer Schwimmer gilt, wer das Jugendschwimmabzeichen Bronze ("Freischwimmer") hat, für das man 200 Meter am Stück schwimmen können muss. Beim "Seepferdchen" sind es nur 25 Meter. DLRG und Wasserwacht in Bayern nennen mehrere Gründe für den Rückgang der Schwimmfähigkeit, allen voran  die vielen Bäderschließungen und zu wenig Schwimmunterricht. (BSZ)

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