Politik

CSU-Veteran Erwin Huber (mit Grünen-Chefin Katharina Schulze) sorgt für Überraschungen. (Foto: dpa/Armin Weigel)

29.09.2025

Markus Söder ist not amused

Der Ex-Grünen-Fresser Erwin Huber lobt diese nun – wie konnte das passieren?

Als Erwin Huber noch CSU-Chef, Mehrfachminister und Abgeordneter war, da gefiel er sich als rhetorischer Grünen-Fresser. Inzwischen ist der 79-jährige Niederbayer lange raus aus der Politik und hat ein Philosophiestudium abgeschlossen. Beides hat seinen Blick auf die Welt und die Grünen verändert.

Zu deren Klausurauftakt ist er vergangene Woche auf Einladung nach Passau gepilgert. Und bekannte: „Ich habe in meinem politischen Leben sicher manch Arges über die Grünen gesagt, was ich heute nicht mehr so sagen würde.“

"Gemeinsamkeit der Demokraten"

Woher der Sinneswandel? Zum einen bereiten Huber der Klimawandel und der Raubbau an der Natur inzwischen große Sorgen, weshalb er für mehr Klimaschutz und das Verbrennerverbot plädiert. Zum anderen bedrängt ihn der Aufstieg der AfD und das Umsichgreifen des Rechtsextremismus. „Ich hätte nie gedacht, dass ich noch mal um den Bestand der freiheitlich-demokratischen Grundordnung fürchten muss“, sagte er bei den Grünen. Es brauche nun die „Gemeinsamkeit der Demokraten“.

Statt gegenseitiger Verteufelung sei eine „gepflegte Gegnerschaft in der demokratischen Mitte“ erforderlich.

Einmal in Fahrt ging Huber noch einen Schritt weiter. „Wir werden als CSU noch froh sein, wenn wir 2028 oder 2029 starke Grüne haben, mit denen wir koalieren können“, erklärte er unter dem Beifall der versammelten Grünen. Die CSU müsse sich Koalitionsoptionen offenhalten, die Festlegung auf die Freien Wähler sei ein Fehler: „Der Aiwanger redet doch wie die AfD, das kann nicht die Zukunft sein.“ Es gibt einige in der CSU, die das ähnlich sehen. Öffentlich äußerte sich aber nur der Parteichef zu Hubers Aussagen. Fast schon trotzig verkündete Markus Söder ein Festhalten am Bündnis mit den Freien Wählern. Von Hubers Ideen halte er nichts. (Jürgen Umlauft)

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