Landtag

Künftig sollen alleine die Straßenverkehrsbehörden über die Aufstellung von stationären Blitzern entscheiden. (Foto: David Ebener/dpa)

16.10.2019

Mehr Blitzer für Bayern

In Bayern gibt es aktuell nur 24 stationäre Blitzer. Der Landtag will sich jetzt Baden-Württemberg zum Vorbild nehmen. Dort sind über 1000 solcher Anlagen in Betrieb

Der Innenausschuss hat sich großer Mehrheit dafür ausgesprochen, das Aufstellen stationärer "Blitzer" an Bayerns Straßen zu erleichtern. Derzeit gibt es in Bayern gerade einmal 24 solcher Anlagen, während in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen über 1000 in Betrieb sind. Bislang dürfen die fest installierten Anlagen zur Geschwindigkeitsüberwachung nur mit Genehmigung des Innenministeriums errichtet werden. Auf Antrag der CSU soll nun ein Konzept ausgearbeitet werden, das die Entscheidungsspielräume der Kommunen erhöht. Gedacht ist an die erleichterte Erlaubnis zur Tempokontrolle an Ortseingängen, besonderen Gefahrenstellen, in der Nähe von Schulen und Kindergärten oder aus Lärmschutzgründen. Ein weitergehender Antrag der SPD, die Genehmigung der stationären "Blitzer" unter Einbeziehung der örtlichen Polizeidienststellen komplett auf die Landratsämter und kreisfreien Städte zu übertragen, fand keine Mehrheit. Die FDP wandte sich gegen beide Vorstöße.

Blitzen als Lärmschutz

Der SPD-Abgeordnete Klaus Adelt erklärte, mit den gegenwärtig gültigen Vorschriften sei es "fast unmöglich, solche Anlagen dort aufzustellen, wo sie gebraucht werden". Einsatzbereiche sollten nicht nur Unfallschwerpunkte oder besondere Gefahrenstellen sein, sondern auch Straßenabschnitte, in denen nachts aus Gründen des Lärmschutzes ein Tempolimit gelte. Hier gebe es zum Leidwesen der Anwohner bislang kaum Kontrollen. Für die CSU betonte Thorsten Schwab, eine Lockerung der bislang strengen Genehmigungsregeln sei wünschenswert, da es "manchmal mehr Kontrolldruck" brauche, um Verkehrsteilnehmer zu vorsichtiger und angepasster Fahrweise anzuhalten. Man dürfe dabei aber nicht von einem Extrem ins andere verfallen und die Genehmigung allein ins Ermessen der Kreisbehörden stellen. Es brauche eine gewisse überregionale Koordinierung und klare Kriterien. (Jürgen Umlauft)

Kommentare (1)

  1. swakop am 20.05.2020
    Den Vorschlag der SPD betrachte ich als absolut angemessen in Anbetracht der überhand nehmenden Raserei unverantwortlicher Verkehrsteilnehmer. Als Anwohner einer derart missbrauchten Straße in Forchheim weiß ich, wovon ich rede. Mitten in der Altstadt gibt es Poser und Raser, die bis weit in die Nacht hinein mit ihren PS-Boliden unter gewaltiger Lärmentwicklung durch die engen Straßen rasen, mit weit mehr als der doppelten zulässigen Geschwindigkeit. Es sollte unbedingt den lokalen Behörden in Zusammenarbeit mit der Polizei die Möglichkeit gegeben werden, diesen unverantwortlichen Rasern mittels stationären Radarkontrollen das Handwerk zu legen. Für mich ist das Verhalten von CSU und FDP absolut unverständlich, denn sie setzen Menschenleben auf's Spiel! Diese Autofahrer sind eine erhebliche Gefahr für jeden anderen Verkehrsteilnehmer.
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