Landtag

Landtagspräsidentin Ilse Aigner mit den oberbayerischen Trägerinnen und Trägern des Bayerischen Verfassungsordens 2025 (Fotos: Bildarchiv Bayerischer Landtag)

05.12.2025

"Sie leisten Herausragendes": Bayerischer Verfassungsorden für 42 Persönlichkeiten

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat 42 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2025 geehrt. Unter den Ordensträgern finden sich auch diverse Prominente wie der Schauspieler Heiner Lauterbach und der Kabarettist Django Asül. Auch der Nobelpreisträger Reinhard Genzel sowie der Verleger Dirk Ippen wurden ausgezeichnet

Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat am gestrigen Donnerstag im Maximilianeum 42 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2025 ausgezeichnet. Mit dem Orden würdigt der Bayerische Landtag Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Bayerischen Verfassung verdient gemacht haben. Unter den neuen Ordensträgerinnen und Ordensträgern finden sich auch diverse bekannte Persönlichkeiten aus dem Freistaat: so etwa der Kabarettist Django Asül und die Fußballerin Giulia Gwinn – letztere ist seit Februar Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft.

Nobelpreis für Physik

Aigner würdigte zudem den aus Murnau stammenden Astrophysiker Reinhard Genzel für seine enormen Verdienste für die bayerische Wissenschaft. Als Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching widmet er sich seit Jahrzehnten der Erforschung des Universums. 2020 gewann der Astrophysiker den Nobelpreis für Physik – für den Nachweis eines Schwarzen Lochs im Zentrum der Milchstraße. Genzel engagiert sich darüber hinaus in der Förderung von Nachwuchsforschern.

Zeitzeugin des NS-Terrors geehrt

Der Landtag zeichnete auch die Holocaust-Überlebende Eva-Maria Umlauf aus. Als Zeitzeugin spricht sie seit vielen Jahren mit bayerischen Schülern über den Schrecken des NS-Terrors. Zudem wurden Persönlichkeiten aus dem Showbusiness und der Medienbranche für ihr großes soziales oder kulturelles Engagement geehrt: etwa der Schauspieler Heiner Lauterbach.  Maria Furtwängler-Burda wurde laut Landtag für „ihr künstlerisches Schaffen und ihr Engagement für Geschlechtergerechtigkeit und die Unterstützung zur Stärkung von Mädchen und Frauen“ ausgezeichnet.

Verleger setzt sich für Bildungsgerechtigkeit ein

Auch Dirk Ippen (Foto) erhielt den Bayerischen Verfassungsorden für seinen der Würdigung zufolge „nachhaltigen Einsatz für Bildungsgerechtigkeit und gesellschaftliches Engagement sowie seine prägende Rolle in der Medienlandschaft Deutschlands“. Ippen ist einer der wichtigsten Verleger der Republik.  Neben vielen Lokalzeitungen wie dem Münchner Merkur verlegt er unter anderem die traditionsreiche Frankfurter Rundschau. Auch die Bayerische Staatszeitung gehört zu 50 Prozent zu Ippens Verlagshaus, dem Münchener Zeitungs-Verlag.

Mit der Ippen-Stiftung unterstützt der promovierte Jurist kulturelle und soziale Projekte in Südbayern. Gemeinsam mit der Roland-Berger-Stiftung fördert sie zudem Stipendienprogramme für Grundschüler, die besondere Hilfe benötigen. Seit Jahren engagiert sich Ippen zusammen mit seiner Ehefrau Marlene Ippen zudem im Verein "lebensmut", der Krebspatienten psycho-onkologisch betreut. Ein Highlight für viele oberbayerische Jugendmannschaften ist der alljährliche Merkur Cup.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner sagte in ihrer Laudatio: „Die gefühlte Ohnmacht ist eine große Gefahr für unsere Demokratie.“ Die Geehrten zeigten jedoch, dass jede und jeder etwas bewirken könne: „Alle Trägerinnen und Träger des Bayerischen Verfassungsordens geben ihr Möglichstes mit selbstlosen Motiven, sie lassen andere teilhaben.“ Für die CSU-Politikerin ist klar: Sie tun Gutes, weil Sie es aus sich heraus wollen. Sie leisten Herausragendes, weil Sie etwas erreichen wollen. Sie begeistern Menschen für etwas, weil Sie einen unbedingten Willen dazu haben.“ 

„Was Sie erreichen, ist beispielhaft“

Aigner lobte: „Was Sie erreichen, ist beispielhaft.“ Auch die Zukunftsforscherin Florence Gaub hob hervor: „Der Geist der Bayerischen Verfassung ist einer, der die Zukunft schützt.“ Dies sei tatsächlich nicht selbstverständlich: Selbst in Staaten, die eine solche Verantwortung für die Zukunft festgeschrieben hätten, sei dies erst seit den 1990er-Jahren der Fall. „Die Vision einer Welt, in der es Menschen bessergeht, ist nach wie vor populär. Das ist der Zukunftsbegriff, den die Bayerische Verfassung vertritt“, so Gaub. 

Die Wissenschaftlerin hatte im vergangenen Jahr selbst den Verfassungsorden verliehen bekommen. An die diesjährigen Ordensträgerinnen und Ordensträger gerichtet, sagte sie: „Jede und jeder von Ihnen tut etwas, wird ausgezeichnet für etwas, das Mut, Verantwortung oder Kreativität beweist. Und sie brauchen alles drei für die Zukunft. Alle von Ihnen, die heute hier im Raum sitzen, haben den Glauben an die eigene Handlungsfähigkeit, und in Ihren Leistungen haben Sie diese auch schon unter Beweis gestellt. Damit verwirklichen Sie den Geist der Bayerischen Verfassung und auch die Zukunft an sich.“  (till)

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