Leben in Bayern

Vater und Sohn: Reinhard und Max Engel mit ihrem Desinfektionsspray. (Foto: Nikolas Pelke)

21.08.2020

Desinfektion mit Duft und Stil

Zwei Schnapsbrenner stellen ein Anti-Corona-Spray her – mit den Aromen Gin und Whisky

Statt auf der faulen Haut zu liegen und Trübsal zu blasen, haben zwei fränkische Whisky-Brenner aus der Corona-Not eine Virus-Tugend gemacht. Mit ihrem antiviralen Genuss-Hygienespray wollen Max und Reinhard Engel aus Nürnberg eine ökologische Alternative zu herkömmlichen Desinfektionsmitteln bieten. Das „Anti-Corona-Spray“ in dem stylischen Glasflacon gibt es in den aromatischen Duftnoten Gin, Hopfen und Whisky.

Normalerweise brauen Max und Reinhard Engel in ihrer kleinen, aber feinen Altstadthof-Brennerei im Schatten der Kaiserburg ausgezeichnete Whiskys und Wacholderschnäpse. Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind plötzlich andere Feuerwasser gefragt. „Uns haben zahlreiche Apotheken angerufen und nachgefragt, ob wir hochprozentigen Alkohol zu Desinfektionszwecken liefern können“, erinnert sich Reinhard Engel und berichtet, dass die Industrie den plötzlich gestiegenen Run auf Ethylalkohol zeitweise offensichtlich nicht mehr decken konnte.

Plötzlich systemrelevant

Kurzerhand haben Vater und Sohn ihre Nürnberger Hausbrauerei und Whiskydestille Altstadthof auf hochprozentigen Alkohol umgestellt, um die umliegenden Apotheken mit dem begehrten Rohstoff in der Krise beliefern zu können. „Plötzlich sind wir ein ,systemrelevanter Betrieb‘ geworden und konnten unseren Beitrag leisten, um die Not zu lindern“, freuen sich Reinhard und Max Engel.

Nach ein paar Wochen sind die beiden auf die Idee gekommen, den Menschen in der Krise eine ebenso ökologische wie stylische Alternative zur Desinfektion der Hände anbieten und damit eine Marktlücke erobern zu können. „Unser Alkohol ist einfach zu wertvoll, um mit billigem Industriealkohol verglichen zu werden. Unser antivirales Bio-Destillat hält gesund, macht Spaß, bringt Genuss“, freut sich der Senior-Chef und sprüht sich wie zum Beweis eine Wacholderschnaps-Wolke auf die Handoberflächen. Mit einem Alkoholgehalt von satten 75 Prozent vertreibe das Spray sämtliche Viren, freut sich Engel und reibt sich genüsslich die Hände. „Theoretisch könnte man sich das Zeug auch in den Rachen sprühen“, ist sich der 32-jährige Junior-Chef Max Engel sicher und erklärt, mit wie viel Geduld und Liebe die betörenden Duftnoten in die schicken Spray-Fläschchen hineinkommen. Basis-Produkt für alle drei Aromanoten sei bestes Bio-Malz, das die Nürnberger auch zum Bierbrauen verwenden. „Dadurch bestehen unsere hausgemachten Desinfektionssprays aus reinem Bio-Alkohol und sind völlig frei von Zusatzstoffen“, sagt Max Engel. Sogar Alkoholsteuer müssen die Spray-Erfinder im Gegensatz zu industriellen Spiritusherstellern mit ihren vielen Additiven bezahlen.

Anschließend gehe es an die Verfeinerung. Das Gin-Spray mit dem Hauch von Zitrone erhält durch den Zusatz von Bio-Wacholderbeeren sein Aroma. Das Whisky-Spray wird extra in Whisky-Fässer abgefüllt und bekommt dadurch seine spezifische Note. „Richtiger Whisky“ sei das Hygienespray mit dem markanten Männer-Duft freilich nicht. Dafür würde das antivirale Feuerwasser nicht lange genug im Holzfass reifen. Die erstaunlichen Hopfen-Aromen beim Genuss-Hygienespray erreichen die beiden Meister durch Zugabe von frischem Flavour-Hopfen in den Brennkessel. „Wir bleiben uns selbst auch bei der Herstellung von unserem antiviralen Spray als Bierbrauer und Whisky- sowie Ginhersteller treu“, freuen sich die beiden Braumeister aus Nürnberg und sind sich sicher, weltweit das erste Bio-Genuss-Hygienespray gegen das gemeine Virus hergestellt zu haben. (Nikolas Pelke)

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