Nach Messerangriffen auf mehrere Menschen ist an der Theresienwiese in München eine Frau von der Polizei erschossen worden. Nach Polizeiangaben hatten die Beamten auf die 30-Jährige geschossen, sie wurde demnach ins Krankenhaus gebracht und erlag dort ihren Verletzungen.

Messerangriffe auf Passanten 

Die Frau habe zunächst im Bereich der Westendstraße hinter der Theresienwiese einen 56 Jahre alten Mann mit einem Messer verletzt, teilte die Polizei mit. Er wurde leicht verletzt und wurde ambulant behandelt. Wenig später habe sie an der Schwanthalerhöhe eine 25-jährige Frau mit dem Messer verletzt. Ihr Verletzungsgrad war zunächst unklar, jedoch bestehe keine Lebensgefahr. 

Die Polizei konnte nicht sicher sagen, ob die Frau mit den beiden Opfern in Beziehung stand - dies sei aber eher unwahrscheinlich. 
Mehrere Streifen rückten aus, um die in München wohnhafte 30-Jährige festzunehmen, die aber weiter mit dem Messer hantierte. Daraufhin habe die Polizei geschossen. Wie viele Schüsse fielen, konnte die Polizei zunächst nicht sagen. 

Erinnerungen an Tat in Hamburg

Es bestehe keine Gefahr für die Allgemeinheit, hatte die Polizei am Abend in einer kurzen Erstinformation an die Medien mitgeteilt. Die Tat ereignete sich an der Theresienwiese, wo alljährlich im Herbst das Oktoberfest stattfindet. 

Der Fall weckt Erinnerungen an eine Tat auf dem Hamburger Hauptbahnhof vor rund zwei Wochen: Eine Frau hatte auf einem Bahnsteig für Fernzüge, der voller Menschen war, wahllos um sich gestochen. Bei dem Angriff wurden laut Polizei 18 Menschen verletzt. Beamte nahmen die 39-Jährige fest. Ein Haftrichter ordnete die Unterbringung der Verdächtigen in einer psychiatrischen Klinik an.

Die Polizei hat das Areal abgesperrt. Am späten Abend war der Kriminaldauerdienst noch vor Ort, um Spuren zu sichern. Die Pressestelle der Polizei München war auf BSZ-Anfrage zunächst nicht erreichbar. (till/BSZ/dpa)

Sonntag, 10.30 Uhr, Update der Erstmeldung vom Samstagabend:

Keiner der beiden Verletzten befindet sich laut Polizei in der Klinik. Der Mann und die Frau, die von der offenbar psychisch gestörten Frau angegriffen worden waren, seien beide nur leicht verletzt und ambulant behandelt worden, so die Münchner Polizei. Die mutmaßliche Täterin ist laut Medienberichten Bulgarin. Zum Motiv gibt es keine neuen Angaben. (till/BSZ)

Weiteres Update, Sonntag, 21 Uhr:

Die Polizei hat mittlerweile bekannt gegeben, dass die erschossene Frau bereits früher an dem Abend der Tat auffällig gewesen sei. Sie habe hierbei auch bereits Kontakt mit der Polizei gehabt. (till/BSZ)