Leben in Bayern

In Bayern ginge Söder ohne weiteres als Moslem mit deutsch-arabischem Hintergrund durch, meinte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek bei der Preisverleihung. (Foto: dpa)

27.01.2016

"Persönliche Entgleisung": Ludwig-Club kritisiert Söder

Der König-Ludwig-Club München kritisiert den Auftritt von Finanzminister Markus Söder (CSU) als geschmacklos

Der König-Ludwig-Club München hat den Auftritt von Finanzminister Markus Söder (CSU) als Bayern-Monarch bei der Verleihung des Ordens "Wider den tierischen Ernst" in Aachen als geschmacklos kritisiert. Vor allem im Ausland werde diese Form der Repräsentation eines bayerischen Politikers nicht verstanden, teilte der Vereinsvorsitzende Hannes Heindl am Mittwoch mit.

"Ich kannte fünf Finanzminister", schreibt Heindl, der selbst Jahrzehnte Staatsdiener am Münchner Nationaltheater war. Von keinem habe er aber eine derartige "persönliche Entgleisung" erlebt. Vielmehr hätten Söders Vorgänger als Finanzminister dem missbräuchlichen Umgang mit der Person des glücklosen "Märchenkönigs" einen Riegel vorgeschoben.

Der 1958 von Heindl gegründete König-Ludwig-Club hält das Andenken an den Wittelsbacher-Monarchen hoch. Heindl prangert regelmäßig die Vermarktung Ludwigs II. an, der 40-jährig am 13. Juni 1886 unter nie geklärten Umständen im Starnberger See ertrank.

Heindl prangert regelmäßig die Vermarktung Ludwigs II. an

Söder verteidigte indessen seinen Kostümauftritt. König Ludwig sei schließlich der bekannteste Bayer neben Kaiser Franz, sagte er der Illustrierten "Bunte" in Anspielung auf Franz Beckenbauer. "Er war kein überragender Staatsmann, aber eine schillernde Persönlichkeit. Heute würde man sagen: coole Socke." Witze auf seine Kosten halte er locker aus, meinte der für die Schlösser in Bayern zuständige Minister weiter. Seine Kostümwahl war auch so verstanden worden, dass er damit seine Ambitionen auf die Nachfolge von CSU-Chef Horst Seehofer als bayerischer Ministerpräsident unterstreichen wolle. Der Aachener Karnevalsverein hat Söder für Humor und Menschlichkeit im Amt ausgezeichnet. Ihn - und nicht Seehofer, der nach eigenem Bekunden ja auch großen Wert auf Humor legt. "Mein Hofschreiber sagt mir, die beiden seien wahre Freunde - nur merkt es keiner", sagte Söder in der Rolle König Ludwigs. Der CSU-Finanzminister, der mit würdiger Miene, Bart und Frisur dem echten Ludwig schon recht ähnlich sah, hielt sich in der Veranstaltung wacker. Auch wenn's zeitweise unbequem war. Im November hatte der Aachener Karnevalsverein den neuen Ordensritter für seine Forderung nach schärferen Kontrollen für einreisende Flüchtlinge direkt nach den Anschlägen von Paris kritisiert. Jetzt sagte die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU)in ihrer Laudatio: "Wenn er die Klappe aufmacht, weiß man nie, was dabei herauskommt." (dpa)

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