Leben in Bayern

Besonders attraktiv für Menschen, die nach Bayern kommen: Die Landeshauptstadt München. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

29.01.2019

So viele wie noch nie

165 000 Daten auf 670 Seiten: Innenminister Herrmann stellt das neue Statistische Jahrbuch für Bayern vor - ein Überblick über das Leben von Millionen Menschen

Eine hohe Geburtenrate und die Zuwanderung treiben die Bevölkerungszahl in Bayern weiter nach oben. Im Freistaat leben so viele Menschen wie noch nie. Im Januar 2018 wurde erstmals die 13-Millionen-Marke geknackt, wie Innenminister Joachim Herrmann (CSU) mitteilte. Am 31. Januar 2018 lebten demnach 13 003 252 Menschen in Bayern. Ende 2017 waren es noch 12 997 204 - und damit schon knapp 66 500 mehr als im Jahr davor.

Diese Zahlen gehen aus dem Statistischen Jahrbuch für Bayern 2018 hervor, das Herrmann und der Präsident des Bayerischen Landesamts für Statistik, Thomas Gößl, vorstellten. Im Jahr 2037 werden voraussichtlich 13,5 Millionen Menschen im Freistaat leben.

Ein Grund für den Trend ist die Zahl der Geburten. Im Jahr 2017 wurde die höchste Geburtenrate seit 1998 verzeichnet, es wurden 126 191 Kinder in Bayern geboren. Dies allein würden die Zahl der Gestorbenen allerdings noch nicht ausgleichen, wie Herrmann sagte. Vor allem die Zuwanderung aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland treibt die Bevölkerungszahl weiter in die Höhe. 2017 wurde ein Plus an Einwanderungen verzeichnet. 15 638 Ausländer erhielten die deutsche Staatsbürgerschaft - 1244 mehr als im Jahr zuvor.

Durchschnittsverdienst: 3940 Euro im Monat

Gleichzeitig sind so viele Menschen berufstätig wie noch nie. 7,64 Millionen Erwerbstätige zählten die Statistiker für das Jahr 2018. Der Durchschnittsverdienst in Bayern lag bei 3940 Euro im Monat, im dritten Quartal 2017 sogar schon bei 4097. 2010 verdiente der Durchschnittsbayer nur 3340 Euro monatlich. Die Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr bei 2,9 Prozent und damit deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 5,2 Prozent.

Von einer "phänomenalen Entwicklung" sprach Herrmann am Dienstag. Allerdings bringt das Bevölkerungswachstum auch Herausforderungen mit sich - vor allem auf den Straßen. "Allein die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen", sagte Herrmann. Zum 1. Januar 2018 waren fast zehn Millionen Fahrzeuge in Bayern zugelassen - Tendenz steigend. In den ersten drei Quartalen 2018 wurden fast 660 000 Autos neu zugelassen. Trotzdem sinkt die Zahl der Verkehrstoten. 608 Menschen kamen 2017 auf Bayerns Straßen ums Leben, 22 Prozent weniger als noch 2011. "1976 habe ich meinen Führerschein gemacht", sagte Herrmann. Damals kamen noch mehr als 3000 Menschen bei Verkehrsunfällen in Bayern ums Leben.

Das Landesamt für Statistik erfasst im Jahrbuch rund 165 000 Daten und mehr als 530 Tabellen und Schaubilder auf 670 Seiten. Es soll einen umfassenden Überblick über das Leben in Bayern geben.
(dpa)

Bayern in Zahlen
165 000 Daten auf 670 Seiten: Das neue Statistische Jahrbuch für Bayern gibt einen Überblick über das Leben von inzwischen mehr als 13 Millionen Menschen. Hier einige Daten und Fakten.

- Der Durchschnittsbayer heiratet mit 33,9 Jahren, die Durchschnittsbayerin mit 31,3 Jahren. Zu Beginn der 1970er Jahre waren die Bayern bei der Eheschließung im Schnitt acht Jahre jünger als heutzutage.

- 66 790 Ehen wurden 2017 im Freistaat geschlossen. Für 79 Prozent der Frauen und 78 Prozent der Männer war es die erste Ehe.

- Jeder zweite erwachsene Bayer ist zu dick. 51 Prozent hatten 2017 einen Body-Mass-Index von mehr als 25 und waren damit übergewichtig oder sogar stark übergewichtig. Nur zwei Prozent waren untergewichtig - meist junge Frauen.

- 21 Prozent der Bayern über 15 Jahren rauchen. Männer (25 Prozent) greifen dabei häufiger zur Zigarette als Frauen (17 Prozent). Männer fangen im Schnitt mit 17,4 Jahren an, Frauen mit 17,9 Jahren.

- Wenn Bayern sterben, dann meistens an Herz-Kreislauferkrankungen. 129 552 Menschen starben im Jahr 2016, 50 004 von ihnen daran. 25 Prozent der Sterbefälle gingen auf Tumore zurück.

- Die Theater in Bayern zählten in der Spielzeit 2016/17 rund 3,8 Millionen Besucher.

- 30 Prozent der Frauen im Freistaat arbeiten in Teilzeit höchstens 20 Stunden, bei den Männern sind es nur knapp 7 Prozent.

- Jede Henne in Bayern legt im Schnitt 294 Eier im Jahr. 2017 produzierten rund vier Millionen Hennen 1,11 Milliarden Eier.

- In Bayern gibt es 642 Brauereien. Sie produzierten 2017 insgesamt 23,8 Hektoliter Bier.

- 88 Prozent der bayerischen Haushalte haben einen Computer, 95 Prozent verfügen über mindestens ein Handy. Am 1. Januar 2017 gab es pro Haushalt im Schnitt 1,8 Handys.

- Jeder Bayer produzierte 2016 im Schnitt 549 Kilo Müll.

- Es gibt immer weniger Rinder und Schweine in Bayern. 2016 wurden knapp 3,2 Millionen Rinder (2003 noch rund 3,8 Millionen) und 3,5 Millionen Schweine (2003 noch 3,7 Millionen) gezählt. Dafür steigt die Zahl der Hühner. 11,2 Millionen waren es 2016 - verglichen mit 9,3 Millionen im Jahr 2003.

- Knapp 74 000 Menschen saßen 2017 in bayerischen Gefängnissen, darunter rund 68 000 Männer und 5717 Frauen. Dazu gehören auch Häftlinge in Untersuchungshaft.

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