Leben in Bayern

Feuerwehrleute arbeiten am Riesenrad in München. Nach einem Brand an einem Verteilerkasten des Riesenrads blieb das Fahrgeschäft stehen und 14 Fahrgäste mussten gerettet werden. (Foto: -/Berufsfeuerwehr München/dpa)

04.09.2019

Wie sicher sind Fahrgeschäfte?

Hubschrauber-Rettung im Freizeitpark, Evakuierungen am Münchner Riesenrad: Zwei Vorfälle an nur einem Tag in Bayern lassen Fragen nach der Sicherheit von Fahrgeschäften aufkommen - und das so kurz vor Wasen und Wiesn

Nach der Rettungsaktion im unterfränkischen Freizeitpark Geiselwind ist die Ursache für den Ausfall einer Aussichtsplattform klar: Ein technischer Defekt war nach Polizeiangaben der Grund dafür, dass mehr als 20 Menschen am Dienstag mit Hubschraubern gerettet werden mussten.

Der Tüv sei damit beauftragt, den genauen Grund für die Störung zu ermitteln, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Es habe sich aber definitiv um ein technisches Problem gehandelt. Bis zum Abschluss der Untersuchungen bleibe die Plattform gesperrt.

Die Gondel des Fahrgeschäfts mit dem Namen "Top of the World" konnte am Dienstagnachmittag nach der Panne nicht herabgelassen werden. Per Hubschrauber waren die betroffenen Menschen deshalb in dem Park im Landkreis Kitzingen aus rund 60 Metern Höhe gerettet worden. Ein Kind, das sich den Angaben zufolge weigerte, wurde schließlich von einem Höhenretter abgeseilt. "Das wollte nicht, hatte einfach Höhenangst", sagte der Leiter der Höhenrettungsgruppe, Bernd Erlenbach.

Das sind Einzelfälle, sagt der TÜV Süd

Auch in der bayerischen Landeshauptstadt gab es am gleichen Tag einen Zwischenfall an einem Fahrgeschäft: Nach dem Brand eines Verteilerkastens blieb ein Riesenrad am Ostbahnhof stehen. 14 Fahrgäste mussten von der Feuerwehr aus den Gondeln gerettet werden. Verletzt wurde niemand, wie ein Sprecher der Feuerwehr sagte. Nach rund einer Stunde waren alle Fahrgäste wieder am Boden.

Zwei Fälle an nur einem Tag. Für den Sprecher des Tüv Süd, Thomas Oberst, sind das trotzdem Einzelfälle. Und die Tatsache, dass niemand zu Schaden kam, sei der Beleg dafür, dass das Sicherheitssystem hierzulande funktioniert. "Wir haben in Deutschland insgesamt ein sehr hohes Sicherheitsniveau bei Fahrgeschäften", sagte er. Das liege an "klaren gesetzlichen Regelungen im Baurecht", die für ein "sehr engmaschiges Sicherheitsnetz" sorgen.

Bevor Fahrgeschäfte überhaupt in Betrieb genommen werden, würden sie eingehend geprüft, betonte Oberst. Und auch danach immer wieder. Sogenannte "fliegende Bauten", die von einer Kirmes zur nächsten ziehen, würden regelmäßig überprüft. Achterbahnen jährlich, langsamere Kinderkarussells alle drei Jahre. Und auch nach jedem Aufbau komme das Bauamt - oder im Fall des Oktoberfestes der Tüv Süd gemeinsam mit dem Kreisverwaltungsreferat - um zu prüfen, ob alles richtig aufgebaut ist.

Evakuierungsmaßnahmen werden regelmäßig geübt

Auch Evakuierungsmaßnahmen wie in Geiselwind und München würden regelmäßig geübt, sagte Oberst. "Für die Betroffenen ist das natürlich sehr aufregend, aber die Retter wissen genau, was sie tun." Soweit er das überblicken könne, sei in beiden Fällen alles planmäßig abgelaufen. "Die Anlagen sind in einer sicheren Position stehen geblieben und die Sicherheitsmechanismen haben so gegriffen, wie das in einem solchen Fall geplant ist."

In Geiselwind waren zwölf Höhenretter der Berufsfeuerwehr Würzburg und drei Hubschrauber im Einsatz. "Es war wegen des Einbruchs der Dämmerung ein bisschen Eile geboten", sagte Leiter Erlenbach. "Wenn es dunkel wird, ist es ein sehr haariges Verfahren." Bis zum Eintreffen der Hubschrauber hätten die Feuerwehrleute mit den Fahrgästen gesprochen und ihnen Getränke gebracht. "Das ist auch ein bisschen ein psychologischer Job."

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Schaustellerbundes, Frank Hakelberg, betonte: "Unsere Anlagen gehören zu den sichersten der Welt." Und: "Die Wiesn ist sicher."
(dpa)

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