Politik

Klassik am Odeonsplatz mit Chefdirigent Lahav Shani. (Foto: dpa/Stephan Rumpf)

11.09.2025

Blume: Ausladung von israelischem Dirigent ein Skandal

Ein belgisches Festival hat die Münchner Philharmoniker ausgeladen, weil ihr baldiger Chef auch das Israel Philharmonic Orchestra leitet. Bayerns Kunstminister und der Antisemitismusbeauftragte sind entsetzt

Nachdem der israelische Dirigent Lahav Shani und die Münchner Philharmoniker von einem belgischen Musikfest ausgeladen worden sind, spricht Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) von einem Skandal. „Das Flanders Festival schickt mit seiner Absage schreckliche antisemitische Misstöne in die Welt: Dass die Münchner Philharmoniker ausgeladen werden, weil ein Israeli am Pult steht, ist nichts anderes als grober Antisemitismus“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte das Flanders Festival Ghent die Philharmoniker mit ihrem designierten Chefdirigenten kurz vor dem für den 18. September in Gent geplanten Konzert ausgeladen und dies damit begründet, dass der in Tel Aviv geborene Shani auch Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra ist. Er habe sich nicht ausreichend von dem „genozidalen Regime in Tel Aviv“ distanziert. Auch das Orchester, die Stadt München und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer in Berlin zeigten sich von der Absage entsetzt.

Hetze und Spaltung

Die Ausladung sei „beschämend, kulturfeindlich und schlicht ein Skandal“, sagte Blume. „Es macht mich fassungslos, dass gerade ein Musikfestival die völkerverständigende Kraft der Musik für Hetze und Spaltung missbraucht.“

Dass die Münchner Philharmoniker mit ihrem israelischen Dirigenten Lahav Shani von einem Festival ausgeladen wurden, ist auch für Bayerns Antisemitismusbeauftragten Ludwig Spaenle (CSU) „ein absolutes No-Go“. „Das ist üble antisemitische Hetze“, sagte er.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Ausladung ebenfalls scharf verurteilt und Widerspruch gefordert. „Ich halte die Absage unter der genannten Begründung für einen ganz und gar unsäglichen und zutiefst antisemitischen Vorgang“, sagte Klein. (dpa)

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