Politik

Alexander Hoffmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU im Bundestag und Vorsitzender der CSU-Landesgruppe. (Foto: dpa/Andreas Gora)

10.08.2025

Rüstungsexporte: CSU kritisiert Israel-Beschluss des Kanzlers

Die Bundesregierung will keine Rüstungsgüter mehr liefern, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. CSU-Landesgruppenchef Hoffmann nennt die Entscheidung „bedenklich“ – und Horst Seehofer spricht von einem „außenpolitischen Fehler“

Die CSU kritisiert den von der Bundesregierung verhängten Teil-Stopp von Rüstungsexporten nach Israel. Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Hoffmann, sagte der „Bild“-Zeitung: „Die CSU war an dieser Entscheidung nicht beteiligt und wir halten sie für bedenklich. Das wäre eine Abkehr von Jahrzehnten außenpolitischer Kontinuität gegenüber Israel und als solche zumindest erklärungsbedürftig. Wir werden dazu interne Gespräche in der Koalition führen.“

Merz hatte am Freitag erklärt, die schwarz-rote Bundesregierung werde keine Rüstungsgüter mehr exportieren, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Hintergrund ist, dass Israel seinen Militäreinsatz in dem abgeriegelten Küstengebiet ausweiten und die Stadt Gaza einnehmen will. Vizekanzler Lars Klingbeil hatte seine Zustimmung für ein Aussetzen der Rüstungsexporte signalisiert.

Kanzleramtsminister Frei: "Grundlinien der deutschen Israel-Politik bleiben unverändert"

Auch der CSU-Ehrenvorsitzende und langjährige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer äußerte sich ablehnend zur Entscheidung der Regierung. Seehofer sagte der „Bild“: „Das war eine Fehlentscheidung. Dieser außenpolitische Fehler wird lange fortwirken.“ Auch mehrere Unionsabgeordnete schrieben auf X von einem schweren Fehler. 

Kanzleramtsminister Thorsten Frei hat Vorwürfe auch aus den Reihen der Union zurückgewiesen, die Bundesregierung vollziehe mit dem Stopp bestimmter Rüstungsexporte einen riskanten Kurswechsel in ihrer Israel-Politik. „Es darf überhaupt kein Zweifel daran bestehen, dass die Grundlinien der deutschen Israel-Politik unverändert bleiben“, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Deutschland unterstützt Israel weiter bei allem, was notwendig ist, seine Existenz und seine Sicherheit zu verteidigen.“ (dpa)

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