Politik

15.06.2018

Dauerproblem Fachkräftemangel

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

In Bayern fehlen rund 260 000 Fachkräfte. 5 Prozent aller qualifizierten Arbeitsplätze können deshalb nicht besetzt werden. Folge: Dem Freistaat entgeht allein 2018 eine Wirtschaftsleistung von 23 Milliarden Euro. Dabei macht sich die Fachkräftelücke nicht mehr nur bei Akademikern bemerkbar. Gesucht sind vor allem auch Industriekaufleute und IT-Experten. Diese alarmierenden Zahlen hat der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) vorgelegt. Ergänzt um die Prognose, dass sich das Minus bis zum Jahr 2030 auf 542 000 fehlende Fachkräfte und knapp 51 Milliarden Euro Wertschöpfungsverlust mehr als verdoppeln wird.

Deutschland braucht endlich ein Einwanderungsgesetz, um die Zuwanderung von Fachkräften zu ermöglichen. Das ist im Berliner Koalitionsvertrag eigentlich festgehalten. Nur umsetzen müsste man das halt endlich. Und den Zuwanderungs-Skeptikern in der Bevölkerung dabei den feinen, kleinen Unterschied erklären, dass es gerade nicht um Zuwanderung in die Sozialsysteme geht. Sondern um die Rekrutierung qualifizierter Menschen, die in die Sozialsysteme einbezahlen.

Auch jetzt könnten Unternehmen schon eine Menge tun, um attraktiver zu werden für Fachkräfte


Daneben können Unternehmen schon jetzt eine Menge tun, um attraktiver für Fachkräfte zu werden: Das beginnt bei wertschätzendem Miteinander statt klassischer Führung à la Gutsherr. In IT-getriebenen Wirtschaftszweigen ist das längst der Fall. Was dort üblich ist, sollte auch andernorts funktionieren. Auch die Frauenerwerbsquote muss erhöht werden. Helfen könnten Homeoffice-Lösungen, um Familie und Beruf besser in Einklang zu bringen. Auch firmeninterne Kinderbetreuung wäre hilfreich.

Der Staat wiederum muss viel stärker als bisher für attraktive Mobilität sorgen. Gerade im überhitzten Großraum München, aber zunehmend auch im Großraum Nürnberg sind die Kapazitätsgrenzen erreicht. Und nicht alle Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, im Homeoffice zu bleiben – etwa im produzierenden Gewerbe oder in sozialen Berufen.

Auch die hohen Mieten ziehen die Attraktivität der bayerischen Ballungsräume als Arbeitsorte nach unten. Auch hier gilt indes: Firmen können selbst einiges tun, um Fachkräfte zu finden. Etwa über die Bereitstellung firmeneigener oder Werkswohnungen.

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