Politik

Klimaanlagen setzen viele fluorierte Treibhausgase frei. (Foto: dpa)

22.12.2025

Potenzieller Treibhauseffekt von fluorierten Gasen sinkt etwas

Fluorierte Treibhausgase stecken in Kühlschränken und Klimaanlagen. Wenn sie in die Atmosphäre gelangen, tragen sie zur Erderwärmung bei. Ein besonders gefährliches Gas wird seltener verwendet

Der potenzielle Treibhauseffekt der in Deutschland eingesetzten fluorierten Treibhausgase ist im vergangenen Jahr etwas gesunken. Er ging 2024 im Vorjahresvergleich um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Fluorierte Treibhausgase mit einer Klimawirksamkeit von rund 7,0 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten seien verwendet worden - 2023 lag der Wert bei 7,2 Millionen Tonnen. 

Welche Branchen verzeichnen Rückgänge?

Deutliche Rückgänge im Vorjahresvergleich wurden etwa bei der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (minus 53 Prozent auf 0,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) verzeichnet, aber auch im Großhandel ohne Kraftfahrzeuge (minus 46 Prozent auf 0,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente) und im Maschinenbau (17 Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente).
Die Einschränkung "potenziell" bezieht sich darauf, dass diese Gase meist in geschlossenen Systemen wie zum Beispiel in Klimaanlagen verwendet werden. Ihre umweltschädliche Wirkung tritt erst auf, wenn sie freigesetzt werden. So betonten die Statistiker: "Die in einem Jahr eingesetzte Menge an fluorierten Treibhausgasen steht nicht in direktem Zusammenhang mit der im jeweiligen Jahr freigesetzten Menge dieser Gase."

Werden die fluorierten Gase freigesetzt, tritt die schädliche Wirkung auf

Das Umweltbundesamt prognostiziert für Deutschland im Jahr 2024 Treibhausgasemissionen in Höhe von insgesamt 649 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das waren etwa 3,4 Prozent weniger als 2023. Der Anteil der fluorierten Treibhausgase an allen Treibhausgasemissionen belief sich demnach im Jahr 2024 auf 1,4 Prozent.

Fluorierte Treibhausgase werden zum Beispiel als Kühlmittel in Klimaanlagen und Kühlschränken oder als Treibmittel zur Herstellung von Kunst- und Schaumstoffen verwendet. Die Umrechnung auf CO2-Äquivalente ist nötig, weil sich verschiedene Treibhausgase unterschiedlich stark auf das Klima auswirken. 

Als Vergleichsgröße dient Kohlendioxid (CO2), das mit einem Erwärmungspotenzial von 1 beziffert wird. Das CO2-Äquivalent drückt aus, mit wie viel Tonnen CO2 das jeweilige Treibhausgas umgerechnet zur globalen Erwärmung beiträgt.

Anwender wechseln zu Gasen mit niedrigerem Treibhauspotenzial

Wie die Statistiker weiter erklärten, steigen Anwender vermehrt auf fluorierte Treibhausgase mit niedrigerem Treibhauspotenzial um. Das am häufigsten eingesetzte fluorierte Treibhausgas in Deutschland war zuletzt Tetrafluorpropen. Es hat den Angaben zufolge eine Klimawirksamkeit von einem CO2-Äquivalent. Von den insgesamt eingesetzten 6.992 metrischen Tonnen fluorierter Treibhausgase seien allein 2.273 (plus 13 Prozent) auf dieses Kältemittel entfallen.

Tetrafluorpropen wird neben anderen Stoffen als Ersatz für Tetrafluorethan benutzt, welches eine sehr hohe Klimawirksamkeit von 1.300 CO2-Äquivalenten aufweist. Tetrafluorethan war den Daten zufolge mit 1.548 metrischen Tonnen das zweithäufigste eingesetzte Gas. Es verzeichnete einen Rückgang von 16 Prozent. Der Anteil von Tetrafluorethan am gesamten potenziellen Treibhauseffekt der im Jahr 2024 in Deutschland eingesetzten fluorierten Treibhausgase machte 28,6 Prozent aus. (dpa)

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