Politik

16.10.2025

Soll man Bezeichnungen wie Veggieburger verbieten?

Das Europaparlament hat sich für ein Verbot von Bezeichnungen wie „Tofu-Wurst“ oder „Veggie-Burger“ ausgesprochen. Zu den Befürwortern eines solchen Verbots gehört auch Christine Singer (Freie Wähler), Europaabgeordnete und Landesbäuerin. Klar dagegen ist die SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl

JA

Christine Singer (Freie Wähler), Europaabgeordnete und Landesbäuerin

Ich bin begeistert, mit welcher Leidenschaft sich Menschen für ihr Essen einsetzen. Ich wünsche mir, dass wir diese Leidenschaft auch beim Einkauf zeigen, indem wir regionale und saisonale Lebensmittel wählen. Damit stärken wir unsere heimische Landwirtschaft. Entscheidend ist für mich, dass Fleischprodukte klar von pflanzlichen oder zellkultivierten Alternativen zu unterscheiden sind. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen auf den ersten Blick erkennen können, was sie kaufen.

Tierische Lebensmittel liefern nicht nur Eiweiß von hoher biologischer Wertigkeit, sondern auch wichtige Nährstoffe, die in rein pflanzlicher Form schwer zu ersetzen sind, etwa Vitamin B12, gut verfügbares Eisen, Zink und Kalzium. Sie tragen wesentlich zu einer ausgewogenen Ernährung und zur Gesundheit in allen Lebensphasen bei. Und was die neuen Bezeichnungen betrifft: Mir gefällt die Vielfalt wie „Gartenbratling“ oder „Snackling“. Hauptsache, es steht ehrlich drauf, was drin ist.

NEIN

Maria Noichl (SPD), Europaabgeordnete

Einen Tag nach der unsäglichen Abstimmung über das Veggieburger-Verbot im Europäischen Parlament stand in der Kantine des Parlaments ein Veggieburger auf der Speisekarte. 355 Personen schmeckte das scheinbar nicht. Denn sie haben im Plenum für das Verbot von Begriffen wie Schnitzel, Wurst oder Burger für fleischlose Produkte gestimmt: „Echte Verwechslungsgefahr“ liege hier vor. Von tatsächlichen Verwechslungen habe ich aber auch in Straßburg nicht gehört.

Der Markt für fleischlose Ersatzprodukte wächst seit Jahren in Deutschland. Eine ganze Branche wird durch die Abstimmung verunsichert. Wenn sich die Position der Konservativen durchsetzt, würden der deutsche und europäische Wirtschaftsstandort an Stärke verlieren. Das ist Verbotspolitik, die dem Standort Deutschland schadet, wobei kein Landwirt und keine Landwirtin dadurch mehr Geld in der Tasche haben. Schlimmer geht es eigentlich nicht.

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