Politik

Eine Packung mit sterilen Nasenabstrichröhrchen aus einem Set des sogenannten "Lolli-Test" (PCR-Pooltest) steht in einem Klassenzimmer der Münchner Grundschule an der Sankt-Martin-Straße bereit. (Foto: dpa/Peter Kneffel)

20.09.2021

Testnachweispflicht für Kita-Beschäftigte gilt

Ungeimpfte Beschäftigte in Kindertagesstätten müssen sich ab heute drei Mal pro Woche testen. Und auch die Pooltests in Grund- und Förderschulen starten - und dem wütenden Protest von Schulleiter*innen

Ungeimpfte Beschäftigte in Kindertagesstätten in Bayern müssen seit diesem Montag nachweisen, dass sie negativ auf Corona getestet sind. Die Tests müssen drei Mal pro Woche durchgeführt werden, wie das Familienministerium erklärte. Ohne Nachweis, dass keine Corona-Infektion vorliegt, dürfen die Mitarbeiter nicht in die Einrichtung.

Die Regel hatte das Kabinett vergangene Woche beschlossen. Neben den eigenen Beschäftigten gilt die Pflicht auch für Mitarbeiter von außen, also zum Beispiel Reinigungskräfte oder Musiklehrer. Der Freistaat stellt den Kitas Selbsttests bereit. So könnten sich auch geimpfte oder genesene Beschäftigte freiwillig testen.

Eltern müssen sich nicht testen lassen, wenn sie ihre Kinder bringen und abholen oder kurz mit den Erziehern reden wollen. Für Kinder soll es sogenannte Lollitests geben, zudem bekommen Eltern Berechtigungsscheine für kostenlose Selbsttests - verpflichtend ist das allerdings nicht. Masken müssen Erwachsene weiter tragen.

"Überbordende Bürokratie"

An Grund- und Förderschulen sollen am Montag die Pooltests starten. Allerdings kritisierten Schulleiter, dass der Start zu dem Zeitpunkt wegen überbordender Bürokratie unrealistisch sei. "Die Einführung der Pooltests (...) mit diesem Zeitdruck ohne soliden verifizierten Verwaltungsvorlauf ist unrealistisch", schrieb die Vorsitzende des bayerischen Schulleitungsverbandes (bsv), Cäcilia Mischko, am Sonntag in einem Brief an Kultusminister Michael Piazolo.

"Entgegen Ihren pressewirksamen Ankündigungen ist der Verwaltungsaufwand in den Schulen immens. Die Schulleitungen müssen sich in einer vollkommen unrealistischen und unnötigen Terminsetzung in einen medizinischen Bereich einarbeiten." Schulleitungen müssten erneut lernen, "sich mit seriellen Testungen und digitalen Schnittstellen und Barcodes zu befassen", heißt es in dem Verband, der die Interessen von Schulleitungen an Grund-, Mittel- und Förderschulen vertritt.

Viele Eltern stünden den neuen Tests skeptisch gegenüber, von ihnen braucht man allerdings eine Einwilligung. "Der Sinn der Eile der Pooltests ist unwirklich und überdies nicht erkennbar. In den Schulen sind genügend Selbsttests für viele Wochen eingelagert. Was für eine Verschwendung der Ressourcen! Uns bleibt im wahrsten Sinne des Wortes die Spucke weg, Herr Minister!"

Das Kultusministerium hatte angekündigt, dass die Pooltests ab dem 20. September für noch mehr Sicherheit sorgen sollen. Allerdings hatte ein Sprecher bereits am Freitag erklärt, dass es wohl nicht überall mit der Einführung ab Montag klappe. Bei den neuen PCR-Tests, die im Labor ausgewertet werden und die als genauer gelten als die bisherigen Schnelltests, sollen die Kinder an zwei Tupfern lutschen. Zunächst werden die Proben von allen in einem größeren Röhrchen gesammelt - also als Pool - untersucht. Findet sich ein Hinweis auf eine Infektion in der Klasse, werden die zweiten Proben der Kinder einzeln analysiert.
(dpa)

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