Wirtschaft

Quantencomputer sind die Zukunft. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

17.12.2025

Europa weltweit Nummer zwei bei Quanten-Patenten hinter USA

Europa und Deutschland liegen in mehreren Zukunftstechnologien hinter der Konkurrenz aus den USA und China zurück. In der Quantentechnologie hat Europa eine starke Position. Doch es fehlt an Geld

Europa macht nach Berechnungen des Europäischen Patentamts (EPA) und der OECD bei der Entwicklung einer wichtigen Zukunftstechnologie große Fortschritte: Der europäische Anteil an den weltweit angemeldeten Quanten-Patentfamilien (IPF) ist im Zeitraum von 2020 bis 2024 auf 25 Prozent gestiegen - Platz zwei hinter den USA. In den fünf Jahren davor lag der Wert noch bei 16 Prozent, wie die beiden Organisationen in München und Paris mitteilten.

Der im vergangenen Jahrzehnt noch immense Vorsprung der Vereinigten Staaten hat sich demnach erheblich verringert: Der US-Anteil an den Quanten-Patentfamilien ist demnach von 41 auf 31 Prozent gesunken. Weltweit auf Rang drei liegt Japan (13 Prozent) noch vor China (12 Prozent). In Europa in der Entwicklung der Technologie sehr aktiv sind vor allem Deutschland, das allein mit einem weltweiten Anteil von 7 Prozent auf Rang fünf liegt, sowie Großbritannien und Frankreich.

Da es keine Weltpatentbehörde gibt, melden Unternehmen und Forschungseinrichtungen besonders wichtige Entwicklungen trotz hoher Gebühren häufig in mehreren Ländern gleichzeitig an. Eine Patentfamilie bezeichnet solche international mehrfach angemeldeten Entwicklungen. 

Die Quantentechnologie umfasst im Wesentlichen drei Bereiche: Hochleistungs-Quantencomputer, entschlüsselungssichere Quantenkommunikation und extrem präzise Messverfahren der Quantensensorik. Hindernis in Europa sind der Studie zufolge fehlende Geldgeber für Quanten-Start-ups. Demnach flossen 60 Prozent des weltweiten Investorenkapitals in US-Firmen. "Für die Kommerzialisierung der Grundlagenforschung sind Finanzmittel aus dem privaten Sektor erforderlich", sagte EPA-Präsident António Campinos - und forderte Europas Regierungen auf, dem Thema Priorität einzuräumen.
(Carsten Hoefer, dpa)

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