Wirtschaft

Das Logo der Bundesagentur für Arbeit leuchtet über einem Büro. (Foto: dpa/Sebastian Gollnow)

06.01.2021

Mehr Arbeitslose in Bayern – Lockdown spürbar

Die Zahl der Arbeitslosen ist wie im Dezember üblich gestiegen. Der Lockdown hatte darauf noch keinen Einfluss. Auf dem Arbeitsmarkt macht er sich trotzdem schon bemerkbar

Wieder mehr Anzeigen auf Kurzarbeit und sinkende Nachfrage nach Arbeitskräften - der zweite Lockdown zeigt im Dezember erste Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt in Bayern. Auch die Zahl der Arbeitslosen stieg am Ende des Jahres, allerdings saisonbedingt.

Im Dezember waren 275 067 Menschen ohne Job gemeldet und damit 4385 mehr als im November, wie die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg am Dienstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote liegt mit 3,6 Prozent auf Vormonatsniveau - und damit bundesweit nach wie vor am niedrigsten.

Dass die Arbeitslosigkeit am Jahresende steigt, ist üblich. Auch in diesem Jahr waren davon nach Angaben der Regionaldirektion besonders Männer betroffen, die in witterungsabhängigen Branchen wie dem Baugewerbe arbeiten. Die Zahl der arbeitslosen Frauen nahm dagegen im Vergleich zum Vormonat ab.

Die Folgen der verschärften Corona-Maßnahmen lassen sich an den Arbeitslosenzahlen im Dezember noch nicht ablesen. Stichtag für die Erhebung war der 10. Dezember, als die Geschäfte noch geöffnet hatten. Der Vergleich zum Vorjahr zeigt jedoch die Folgen von Corona-Krise und Strukturwandel: Im Dezember 2019 lag die Zahl der arbeitslosen Menschen noch um 32 Prozent niedriger.

"Der zweite Lockdown trifft einzelne Branchen hart, betrifft dieses Mal aber weniger Wirtschaftsbereiche als im Frühjahr", sagte der Leiter der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Allerdings sei die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit nach dem Rückgang in den Sommermonaten zuletzt erneut gestiegen. Diese stammten vor allem aus Branchen, die von den Corona-Beschränkungen unmittelbar betroffen seien.

Im Dezember zeigten Unternehmen Kurzarbeit für rund 108 700 Beschäftigte an. Im September lag die Zahl noch bei rund 13 800. Auch den Personalbedarf hat der Lockdown weiter gedrückt. Im Dezember waren fast 21 700 offene Stellen gemeldet und damit 8 Prozent weniger als im November und sogar rund 19 Prozent weniger als im Vorjahr.

Regional ist die Situation sehr unterschiedlich: Die geringsten Arbeitslosenquoten verzeichneten die Landkreise Eichstätt (2,0 Prozent), Donaus-Ries und Neumarkt in der Oberpfalz (beide 2,2 Prozent). Am höchsten war die Arbeitslosenquote in den Städten Nürnberg (6,2 Prozent), Augsburg und Hof (beide 6,1 Prozent).

"Die Ende Dezember begonnenen Corona-Impfungen machen Hoffnung auf ein Ende der Pandemie und sind ein Lichtblick für Konjunktur und Arbeitsmarkt", sagte Bayerns Arbeitsministerin Carolina Trautner (CSU). "Dennoch müssen wir uns darauf einstellen, dass Corona den bayerischen Arbeitsmarkt auch im Jahr 2021 weiter belasten wird."

2021 wird auch nach Ansicht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) und des Deutschen Gewerkschaftsbunds wieder ein schwieriges Jahr. Der Lockdown werde über kurz oder lang auf die Arbeitslosenzahlen durchschlagen, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. "Die Wirtschaft startet geschwächt in das neue Jahr." Das Vorkrisenniveau werde auch zum Jahresende noch nicht wieder erreicht sein. (dpa)

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