Wirtschaft

Das Messejahr 2025 war das umsatz- und ergebnisstärkste Jahr in der Geschichte der Messe München. (Foto: Friedrich H. Hettler)

07.12.2025

Von wegen Krise: Messe München mit Rekordjahr

Über 2,5 Millionen Besucherinnen und Besucher sowie rund 34 000 Aussteller in Riem schafften Kaufkrafteffekte von über 5 Milliarden Euro, von denen rund 80 Prozent auf München und Bayern entfallen

Für die Messe Munchen war 2025 ein historisches Messejahr, ein Jahr der Superlative, denn es war das umsatz- und ergebnisstarkste Jahr in der Geschichte der Messe Munchen, so die beiden Geschäftsführer der Messe München, Reinhard Pfeiffer und Stefan Rummel. Über 2,5 Millionen Besucherinnen und Besucher sowie rund 34 000 Aussteller in Riem schafften Kaufkrafteffekte von über 5 Milliarden Euro, von denen rund 80 Prozent auf München und Bayern entfallen. Dies, so die beiden Geschäftsführer unterstreiche die hohe Relevanz von Messen für die internationale und nationale Wirtschaft sowie den regionalen Tourismus. Damit leiste die Messe München einen spürbaren Beitrag zur Wirtschaftsförderung und fungiere zugleich als Plattform für Innovation, Geschäftspotenziale und internationalen Handel. 

„Wir haben nicht nur die Stärke unseres Portfolios am Standort München unter Beweis gestellt, sondern auch gezeigt, wie wichtig Messen als Plattform für Innovation und internationalen Austausch sind. Dieses Rekordjahr ist Rückenwind für unsere strategischen Investitionen und die Weiterentwicklung des Messestandorts Munchen“, betonten bei der Vorstellung des Messeergebnisses 2025 Pfeiffer und Rummel unisono.

Weniger inländische Besucher und Aussteller

Acht von insgesamt 12 Weltleitmessen aus dem Münchner Messeportfolio haben in diesem Jahr stattgefunden. Die beiden besucherstarksten Messen Deutschlands, die IAA MOBILITY (rund 500 000 Besucher) und die bauma (etwa 600 000 Besucher) haben das Jahr geprägt. In Summe zogen 18 Eigenveranstaltungen, Beteiligungen und Kooperationen mit rund 21 000 Ausstellern sowie 73 Gastveranstaltungen mit rund 13 000 Ausstellern 2,5 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Stadt und machten die volle Stärke des Messestandorts spürbar, so die beiden Geschäftsführer.

41 Prozent der Besucher und 60 Prozent der Aussteller kamen dabei aus dem Ausland. Pfeiffer und Rummel bedauerten allerdings, dass die Zahl der inländischen Besucher und Aussteller abnimmt. 

Ersten Hochrechnungen zufolge schliest die Messe Munchen das Messejahr 2025 auf Konzernebene mit einem Umsatzrekord von rund 600 Millionen Euro und einem Ergebnisrekord von 100 Millionen Euro ab. Das EBITDA auf Konzernebene liegt bei voraussichtlich 165 Millionen Euro. Der Standort München trägt im Mega-Messejahr mit einem Umsatz von rund 520 Millionen Euro überdurchschnittlich stark dazu bei. Das bauma-Jahr, gepaart mit der hohen Frequenz an Weltleitmessen, sorgte am Standort München für einen Ergebnisrekord von rund 85 Millionen Euro. Das EBITDA liegt bei 145 Millionen Euro, berichteten Pfeiffer und Rummel.
Der Fachbesucheranteil auf dem IAA Summit stieg um über 13 Prozent gegenüber 2023.

Basierend auf diesem Erfolg werden auch die nächsten drei Ausgaben der IAA MOBILITY in München stattfinden. Darauf einigten sich die beiden Kooperationspartner, der Verband der Automobilindustrie und die Messe München im September.

Erstmals unter dem Dach von Yontex, als Kooperation von Messe München und Messe Nürnberg, fand die drinktec statt. Mit mehr als 1100 Ausstellern und rund 58 000 Besuchern – davon rund 70 Prozent aus dem Ausland – unterstreicht die Messe nach den Worten von Pfeiffer und Rummel erneut „ihre Rolle als Weltleitmesse für die Getränke- und Liquid-Food-Industrie.

Die Messe München wurde auch deshalb gegründet, so CEO Pfeiffer, um der heimischen Wirtschaft das Tor zum Weltmarkt zu öffnen.

Ein wesentlicher Baustein für den Erfolg der Messe München sind auch Kongresse. Kongressbesucher geben in der Regel das Doppelte von dem aus, was Messebesucher ausgeben, so Rummel.

Das internationale Geschäft der Messe München trug 2025 mit 42 Veranstaltungen, rund 1,8 Millionen Besuchern sowie 18 000 Ausstellern im Ausland zum Erfolg bei. Dabei wurden in den Märkten strategisch wichtige Meilensteine erreicht: Die erste analytica USA und die transport logistic Americas markieren den Einstieg der Messe in den US-Markt, berichtete Pfeiffer. In China, dem wichtigsten Auslandsmarkt der Messe München, sind die Münchner Messen weiterhin ein Garant für gute Zahlen. Trotz schwierigem wirtschaftlichem Umfeld in der Messeindustrie in China, konnten die Events der Messe München, darunter Technologiemessen wie ieExpo, Laser China, productronica China oder electronica China gegen den Trend wachsen und überzeugen. Auch hier profitiere die Messe München von der Konzentration von Ausstellern und Besuchern auf die Leitmessen an Top-Messeplätzen.

Investition in Wettbewerbsfähigkeit

In Saudi-Arabien bereitet die Messe München gemeinsam mit einem erfahrenen Partner den Markteintritt vor. Die erste IFAT Saudi Arabia findet bereits im Januar 2026 statt, die bauma Saudi Arabia folgt 2027.

Die CEOs der Messe Munchen erklärten: „Wir werden weiterhin in unser Auslandsgeschäft investieren und uns dort diversifizieren. Indem wir neue Märkte mit unseren Leitmessen besetzen, lernen Kunden unsere Marken kennen und besuchen dann auch die jeweilige Flaggschiffmesse in München. Wir sehen deutlich: Aus den Ländern, in denen wir präsent sind, kommen mehr Aussteller und Besucher zu uns nach München.“

Mit dem Projekt „Gelände der Zukunft“ läuft 2026 ein Großprojekt am Standort München Riem an, das zur weiteren Attraktivierung und zur Sicherung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit des Geländes beiträgt, so Rummel. Geplant sind unter anderem weitreichende Modernisierungen und Aufwertungen. Der erste Schritt 2026 umfasst die detaillierte Definition des Projektumfangs sowie ein umfassendes Bedarfs-Screening. Die Bauphase beginnt dann voraussichtlich ab 2031. Bis dahin wird die Messe München bereits über 70 Millionen Euro in die bauliche Instandhaltung und Modernisierung des Geländes investieren.

Das Messejahr 2026 wird in München wieder ein gewöhnliches Messejahr mit neun Eigenveranstaltungen am Standort Riem, erklärte Pfeiffer. Er rechnet mit einem Umsatz von 350 Millionen Euro und einem EBITDA von 50 Millionen Euro. Aus dem Beteiligungsgeschäft 2026 erwartet der CEO wieder einen größeren Umsatzbeitrag aus dem Ausland vor allem aus China und Indien, getragen von den großen Technologiemessen und einer bauma China sowie bauma CONEXPO INDIA.

Der Schuh drückt die Messe München, so die beiden Geschäftsführer, hinsichtlich der Parkplatzproblematik in Messenähe. Gleichzeitig hätten Pfeiffer und Rummel nichts gegen ein S-Bahn-Verschränkung im Norden Messe, um die Besucherströme besser lenken zu können. (Friedrich H. Hettler)
 

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