Wirtschaft

Die Kosten des Deutschlandtickets sind schon lange ein Zankapfel zwischen Bund und Ländern. (Foto: Deutsche Bahn AG/Dominic Dupon)

11.09.2025

Neue Verhandlungen zum Deutschlandticket am 18. September

Die Suche nach einem Kompromiss soll weitergehen

Am 18. September gehen die seit Monaten stockenden Verhandlungen von Bund und Ländern zur Zukunft des Deutschlandtickets weiter. An der Sonderverkehrsministerkonferenz in München wird aber Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (SPD) nicht teilnehmen, da er wegen der Haushaltsabstimmung in Berlin gebunden ist. Dem Vernehmen nach werden die Länder bei der Konferenz einen neuen Vorschlag zur Finanzierung des Tickets vorlegen.

Knackpunkt bei Verhandlungen zwischen Bund und Ländern ist die Frage, wie erwartete Mehrkosten für die Verkehrsunternehmen ausgeglichen werden sollen - über die 3 Milliarden Euro hinaus, die Bund und Länder bereitstellen. Branchenverbände wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sowie der Städtetag sprechen von einer absehbaren Finanzierungslücke.

Droht eine erneute Preissteigerung?

Sowohl der Bund als auch viele Länder verweisen auf eine angespannte Haushaltslage. Viele Länder fordern, der Bund solle die Mehrkosten alleine übernehmen, das lehnt dieser ab. Verhandelt wird auch darüber, ob es ab 2026 zu einem dauerhaften Preismechanismus kommt - der nach bestimmten Kriterien jährliche, moderate Preissteigerungen des Tickets für Nutzer vorsieht. Sollten sich Bund und Länder nicht über eine auskömmliche Finanzierung einigen, droht eine erneute Preissteigerung. Aktuell kostet das Ticket 58 Euro - bei der Einführung waren es nur 49 Euro.

Anfang August hatte das Bundeskabinett eine Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, nach der sich der Bund auch 2026 mit 1,5 Milliarden Euro an der Finanzierung des Tickets beteiligt. Unklar bleibt aber, wie erwartete Mehrkosten von Bund und Ländern ausgeglichen werden sollen.

Im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD ist eigentlich zugesagt, dass der Preis erst einmal stabil bleibt. Ab 2029 soll der Anteil der Nutzerfinanzierung "schrittweise und sozialverträglich" erhöht werden. Nach Branchenangaben setzt sich die Finanzierung des Tickets bisher aus den Fahrgeldeinnahmen und den Ausgleichsleistungen des Bundes und der Länder jeweils hälftig zusammen.

Sozialverband kritisiert Unsicherheit für Fahrgäste

"Die erneute Diskussion über die Zukunft des Deutschlandtickets zeigt, wie groß die Unsicherheit für Millionen Fahrgäste ist. Statt immer neuer Finanzierungsstreits zwischen Bund und Ländern braucht es endlich eine verlässliche Lösung: stabile Preise, wie im Koalitionsvertrag zugesagt, und zusätzlich ein bundesweit gültiges Sozialticket", sagte die Vorsitzende des Sozialverbandes Deutschland, Michaela Engelmeier, der dpa in München. Nur so bleibe Mobilität für alle bezahlbar. Gleichzeitig müssten Barrierefreiheit und der Ausbau des Nahverkehrs konsequent vorangetrieben werden.
(Marco Hadem, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
X
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.