Wirtschaft

Drohnen können Pflanzenschutzmittel ausbringen. (Foto: picture alliance/Flashpic, Jens Krick)

19.12.2025

Wenn Drohnen statt Traktoren düngen

Bayern will Innovationen in der Landtechnik voranbringen

Der neue AgriTechHUB des bayerischen Wirtschaftsministeriums ist am Montag in München an den Start gegangen. Bei der Auftaktveranstaltung im Sendlinger Stemmerhof betonte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) die wichtige Rolle der Landtechnik für Bayern. Ziel des Hubs sei es, die Branche in einem herausfordernden Umfeld lösungsorientiert zu stärken und zu modernisieren.

Weltweit gibt es Entwicklungen, bei denen auch die bayerische Landmaschinenbranche dabei sein möchte, so etwa bei der Entwicklung und Herstellung von Landwirtschaftsdrohnen. In den USA gibt es sie bereits. Diese können 400 Kilogramm Nutzlast tragen. Das ist aufgrund der hiesigen Regularien für Deutschland noch unvorstellbar. Die Drohnen können für das Düngen von Feldern eingesetzt werden.

Weniger Bodenverdichtung

„In Südtirol werden sie zum Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln bereits in den dortigen Weinbergen eingesetzt“, sagt ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums der Staatszeitung. Vorteil des Drohneneinsatzes: Der Boden wird nicht mehr durch schwere Landmaschinen verdichtet. Dadurch werden die Böden geschont und sind ertragreicher.

Auch Schlüsselthemen wie Digitalisierung, Automatisierung, Robotik, Elektrifizierung und künstliche Intelligenz in der Landtechnikbranche werden dem Sprecher zufolge im AgriTechHUB eine Rolle spielen. So würden alternative Antriebe für Traktoren weiterentwickelt. E-Motoren oder der Einsatz von Wasserstoff als Treibstoff seien hier Möglichkeiten.

Felder autonom bearbeiten

Aber auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz werde vorangetrieben. So könnten dann Traktoren oder andere Landmaschinen autonom die Felder bearbeiten. Der Bauer müsste sie nur noch an den jeweiligen Einsatzort bringen.

„Bayern ist wichtiger Landtechnikstandort mit 35 Betrieben und über 12.200 Beschäftigten, 2024 wurde hier rund 3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Jetzt gilt es, die Modernisierung der Landtechnik weiter voranzutreiben. Deshalb gründen wir den AgriTechHUB“, betonte Aiwanger bei der Auftaktveranstaltung.

Bayern soll ihm zufolge nicht nur mithalten, sondern die Richtung vorgeben und neue Arbeitsplätze schaffen. „Dazu müssen wir Innovationen schneller in die Praxis bringen. Unsere Landwirte stehen unter zunehmendem Wettbewerbsdruck, der nur mit moderner Technik zu bewältigen ist. Außerdem wollen wir moderne Landtechnik aus Bayern verkaufen“, erläuterte der Wirtschaftsminister.

Wissen austauschen und neue Technologien voranbringen

Der AgriTechHUB ist ihm zufolge ein Ort, an dem Unternehmen, Forschung und Politik enger zusammenarbeiten, Wissen austauschen und neue Technologien voranbringen. Angesiedelt werde der AgriTechHUB bei der Bayern Innovativ GmbH in Nürnberg. Die Innovationsagentur werde künftig zentraler Ansprechpartner für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände sein. Zwei Sprecher aus der Wirtschaft (Tobias Nothdurft vom Landmaschinenhersteller AGCO/Fendt aus Marktoberdorf im Landkreis Ostallgäu und Philipp Horsch von der Horsch Maschinen GmbH aus Schwandorf) begleiten den Aufbau und bringen ihre Expertise aus der Praxis ein. Rund 30 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden nahmen an der Auftaktveranstaltung teil. Sie markiert den Beginn eines verstärkten Netzwerk- und Innovationsprozesses, der die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Landtechnik langfristig sichern soll.

„Mit dem AgriTechHUB schaffen wir eine leistungsfähige Plattform, die Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden gezielt zusammenbringt. Unser Anspruch ist es, Innovationsprozesse in der Landtechnik zu beschleunigen und den Wissenstransfer zu stärken. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Stärkung der Zukunftsfähigkeit des Landtechnikstandorts Bayern“, ergänzte Bayern Innovativ-Chef Rainer Seßner bei der Auftaktveranstaltung.
(Ralph Schweinfurth)

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