Bauen

Ein Kandidat für den "Abriss des Jahres": Das Reese‑Areal im Augsburger Stadtteil Kriegshaber wurde fast ein Jahrhundert lang militärisch genutzt. Die letzten Kasernengebäude verschwanden vor einigen Wochen. (Foto: dpa/imageBROKER/alimdi, Reinhold Ratzer)

29.12.2025

Heimatschützer: Wo hätte die Abrissbirne nicht kommen dürfen?

Der Landesverein für Heimatpflege sammelt wieder traurige Beispiele verlorener Baukultur aus Bayern. Um welches abgerissene Bauwerk ist es besonders schade?

Der Landesverein für Heimatpflege kritisiert den Abriss historischer Gebäude in Bayern. In diesem Jahr habe es mehrere Gasthöfe getroffen, sagt der Geschäftsführer des Landesvereins, Rudolf Neumaier. "Ein Jammer." 

Alte Gasthöfe seien viel mehr als nur alte Gebäude. "Sie prägen das Ortsbild und waren über Generationen hinweg soziale Mittelpunkte. Mit ihrem Verlust verschwindet nicht nur ein vertrauter Anblick, sondern oft auch ein Stück gelebter Gemeinschaft."

Wahl zum "Abriss des Jahres"

Der Landesverein macht mit seiner Wahl zum "Abriss des Jahres" auch heuer wieder auf historische Gasthäuser, Kirchen und Wohnhäuser aus vergangenen Zeiten aufmerksam, die Bagger und Abrissbirne weichen mussten. Damit kritisiert der Verein "den fortschreitenden Verlust von Baukultur in Bayern".

Zwölf aus Sicht des Vereins besonders bedauerliche Abrissfälle stehen bis zum 11. Januar auf der Homepage des Landesvereins zur Wahl (https://www.heimat-bayern.de/abriss-des-jahres-2025/) - darunter einige frühere Dorfkneipen. 

Ziel der Aktion ist es, Aufmerksamkeit zu schaffen für Gebäude, die das Ortsbild geprägt haben, Identität stifteten und dennoch verloren gegangen sind - "oft trotz historischer, städtebaulicher oder denkmalpflegerischer Bedeutung".

Neubauten statt historischer Gebäude

Seit Jahren beobachte der Verein, dass historische Bauten in Städten und Gemeinden zunehmend dem Neubau weichen müssten. "Unsere historische Baukultur ist kein Luxus, sondern ein zentraler Bestandteil unserer Identität", betonte Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins. "Wenn wir diese Gebäude verlieren, verlieren wir mehr als Steine - wir verlieren mit jedem Haus ein Stück Heimat."

An der letzten Wahl zum "Abriss des Jahres" hatten sich rund 1.700 Menschen beteiligt. Der Negativpreis ging an die Wagnergasse in Landshut. Über ein dort abgerissenes jahrhundertealtes Handwerkerhäuschen mit Renaissancegiebel war jahrelang diskutiert worden, ehe der Bagger zum Abriss anrollte. (dpa)
 

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