Landtag

In der Aktuellen Stunde im Landtag ging es um die Frage, welche Rolle Schulen bei der Vermittlung von Werten und Orientierung in einer sich wandelnden Gesellschaft spielen sollen. (Foto: dpa/Matthias Balk)

13.12.2025

"Gift der Verachtung": Was sollen Schulen heute leisten?

Respekt, Freiheit, Demokratie oder Heimatliebe: In einer Aktuellen Stunde im Landtag diskutieren die Fraktionen, welche Werte Schulen vermitteln sollen – und ob es dafür genug Zeit, Personal und Unterstützung gibt

In einer von seiner Fraktion beantragten Aktuellen Stunde hat Freie-Wähler-Fraktionschef Florian Streibl die Bedeutung der Werteerziehung an den Schulen betont. Man erlebe derzeit einen Werteverfall aus Mangel an Respekt voreinander, durch das „neue Gift der Verachtung“ und die „billige Lust am Empören“. Man brauche deshalb Schulen, die Kindern nicht nur erklärten, was die Welt sei, sondern ihnen bei der Entscheidung helfe, wie sie persönlich die Welt gestalten wollten, sagte Streibl. Zudem müsse der Wert der Freiheit als „Sinn und Kern aller Politik“ herausgestellt werden. 

Streibls Fraktionskollege Michael Koller erklärte, Wertebildung sei fest in den Lehrplänen verankert. Als Beispiel nannte er die neue Verfassungsviertelstunde. Zudem gebe es eigens geschulte Wertebotschafter als Multiplikatoren und 25 Regionalbeauftragte für Demokratie und Toleranz. Kristan von Waldenfels (CSU) hob Werte wie Ehrlichkeit, Tapferkeit, Güte und Gerechtigkeit, aber auch Leistungsbereitschaft als bedeutend hervor. Mit diesen Werten müsse Kindern Halt gegeben werden. Zudem sei jeglicher Extremismus konsequent abzulehnen.

AfD: Mehr Disziplin, Heimatliebe und Patriotismus

Für Oskar Atzinger (AfD) nehmen die Schulen bei der Wertevermittlung eine zentrale Rolle ein. Hier müsse es neben Disziplin und Verantwortung auch um Heimatliebe, christliche Prägung und Patriotismus gehen. Atzinger sprach sich gegen „unsere eigene Kultur relativierende Ideologien“ aus.

Gabriele Triebel (Grüne) verwies auf das Wertefundament des Grundgesetzes. Sie plädierte dafür, Schulen zu Orten der Demokratie und Mitbestimmung zu machen. Dazu brauche es mehr Zeit und Personal, ergänzte Nicole Bäumler (SPD). „Wer Werteerziehung fordert, aber bei den Ressourcen spart, betreibt Schaufensterpolitik“, hielt sie der Staatsregierung vor. (Jürgen Umlauft)

 

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