Politik

Autos - bereit zum Verkauf. (Foto: picture alliance, SvenSimon)

19.12.2025

E-Auto-Wirrwarr: Firmenflotten im Visier Brüssels

Wie egal der EU-Kommission das Wohlergehen der Menschen in Europa ist, hat sie diese Woche einmal mehr bewiesen. Ihr jetzt vorgelegtes Konzept zum Verbrenner-Aus wird vor allem ein Automobilkonjunkturprogramm für China. Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Wie egal der EU-Kommission das Wohlergehen der Menschen in Europa ist, hat sie diese Woche einmal mehr bewiesen. Ihr jetzt vorgelegtes Konzept zum Verbrenner-Aus wird vor allem ein Automobilkonjunkturprogramm für China. Außerdem wird es zu einem weiteren Jobabbau in der europäischen Automobilindustrie führen. Denn im Reich der Mitte gibt es günstige E-Autos, die europäische und allen voran deutsche Hersteller unfähig sind zu produzieren.

Zwar weicht die EU das Verbrenner-Verbot ab 2035 etwas auf. Statt 100 Prozent sollen es künftig nur noch 90 Prozent E-Autos sein. Das bedeutet, dass auch über 2035 hinaus neue Verbrenner und Hybride verkauft werden können. Doch de facto ist das Ganze ein Verbrenner-Aus durch die Hintertür. Denn in Brüssel will man den Hebel jetzt bei Flotten ansetzen, sprich bei Firmenwagen, Dienstwagen, Mietwagen und Herstellerzulassungen. Genau diese machen aber zwei Drittel aller Neuzulassungen in der EU aus: Für diese plant die EU verbindliche Elektroquoten. Schon ab 2027 soll mindestens die Hälfte der Flotten elektrisch sein, ab 2030 nahezu alle.

Umstieg auf E-Mobilität ist nicht durchdacht

Wenn Flotten weniger neue Verbrenner kaufen dürfen, kommen vor allem bei Benzinern, Dieseln und Plug-in-Hybriden deutlich weniger junge Gebrauchte auf den Markt. Genau diese Autos sind für viele Familien und Pendler die erste Wahl. Sie sind bezahlbar, alltagstauglich und schnell verfügbar. Wenn sie fehlen, steigen die Preise und machen das Autofahren noch teurer – auch das Leasing. Das ist vor allem für Flächenländer wie Bayern ein Problem. Denn in weiten Teilen des Freistaats sind die Menschen auf ein Auto angewiesen.

Der Umstieg auf E-Mobilität ist nach wie vor nicht durchdacht. So fehlt weiterhin eine ausreichende Ladeinfrastruktur, vor allem bei Schnellladesystemen. Denn Stromtanken soll eigentlich so rasch gehen wie Benzin- oder Dieseltanken. Jetzt sind die EU-Gremien gefordert, die unausgereiften Pläne der EU-Kommission schleunigst zu korrigieren.
 

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